…meine ich, grade demonstrieren zu können. Wir müssen auseinanderhalten, entsprechend darf ich Carstens Bloggerregeln nicht befolgen. Da ich seinen Regeln aber bereits gehuldigt habe, muss ichs eigentlich erst recht, was mich wiederum erst recht dazu verpflichtet, mich zu sträuben. Insofern ist es der nächste logische Schritt, mich gegen das Sträuben zu sträuben. Und da ich ein diskordianischer Papst bin, kann ich Kraft der Macht, die mir innewohnt, feststellen, dass das jetzt gut und richtig ist, dass ich übers Bloggen blogge, wie es uns geboten wurde, und dabei eine Art Stöckchen aufhebe.
Für wen er schreibt, fragt sich das kapitalistische Ausbeuterarschloch, und wenn ich das für mich beantworten soll, nun, unter anderem für mich. Ich bin täglich bei Dobschat, finds schade, wenn nichts da steht, seh bei den meisten Texten nicht, dass sie mir persönlich und sofort was bringen, aber irgendwann schon, und stell fest, das ist ein Gedanke, der mir bei extrem rationalen Erwägungen kommt. Faktisch ist der Bub jemand, den man inzwischen auch mal getroffen hat und der zu dieser vernachlässigbar kleinen Gruppe von Leuten gehört, von denen man sagt, wegen denen ist das Netz angenehm.
Damit muss er nun leben. Ich wende mich den wichtigeren Dingen, nämlich mir zu. Warum blogge ich? Ich hab nach den gulli:news zu bloggen begonnen, ich wusste zu Beginn nicht recht, was und weshalb, in der Zwischenzeit gings ohne gar nicht mehr.
Die g:n sind die Sachen, von denen ich denke, man sollte ein Auge drauf haben. Da kann mich der Brückenwächter fragen „Was ist dein Auftrag?“, und ich sag, die Message dahin kicken, wo sie andere nicht hinkriegen. Und anschliessend ist die Hauptstadt von Assyrien und die Lieblingsfarbe reine Routine.
Mein Blog ist ne Spielwiese. Da kann ich rumprobieren und hab nicht das Gefühl, jemand muss für meine Textexperimente zahlen. Er ist auch ein Mittel zur… wie nennt man sowas? Selbstversicherung? -verortung? Ich guck manchmal die Texte quer und denke, ja, das bin ich, das passt. Tagebuch in einen Sinn, auch im anderen, dass da das steht, was man auch nach aussen kommunizieren will.
Zu guter Letzt ist das schon auch ein Ersatz für Mails, die ich nicht schreibe, Telefonate, die ich nicht führe, Texte, von denen ich denke, die Leute, die es angeht, kapieren sie so, wie sie gemeint sind, und andere kapieren sie soweit, wie es sie angeht. Das hat was schönes. Steganografie in Texten.
Am Ende natürlich das Egoficken. Ich weiss auch nicht, wer die paar Hundert Leser dieses Blogs sind. Ob ich ihnen was sage, ob sie was mitnehmen können von hier? Einige wirds interessieren, einige werden vielleicht andere Statements von mir besser einordnen können, weil sie ein wenig mehr vom Menschen dahinter wissen.
Wenn man mich fragt, warum ich andere Blogs lese? Ich hab schlicht keine Ahnung. Ich denk, die Erkenntnis ist trivial, man muss nicht ausgerechnet meine Blogroll abklappern, um festzustellen, das da arg verschiedene Sachen verlinkt sind. Auf anderen Blogs gehts mir ähnlich. Aus völlig verschiedenen Motiven und Hintergründen verlinkt oder im Reader. So verschieden wie die Leute dahinter.
Ich mag den Gedanken. Diese Pflege von Verschiedenheit, von so vielen Motiven, wen auf die Blogroll zu werfen, von so vielen Gründen zu sagen, hier will ich mitlesen. Erleben, selber tun, was die verdammte Einzigartigkeit von jedem von uns ausmacht.
Genug Weisheit abgesondert. An sich will ich natürlich nur ficken.
nein deine welt ist einfach zu klein um sich mit dir näher beschäftigen zu wollen