Manchmal heißt man mich einen Musikfaschisten und ich sag dann immer, es gehe nicht um das Aufzwingen einer bestimmten Weltsicht, sondern um tätige Hilfe zum Erkennen des Guten. Was gut sei, sei Geschmackssache, heißt es dann, und ich sage, dass das stimme, und dass es guten und schlechten Geschmack gibt. Alle Menschen sollten einen guten Geschmack haben. Das kann dann noch ne Weile so weitergehen, aber die Hauptpunkte sind genannt und ich wollte eigentlich eh nur eine Passage aus Nick Hornbys „A Long Way Down“ zitieren, weil die so wunderbar ist. Eingepackt beim Bookcrossing bei der HAR, ich bin noch nicht durch, ist auf englisch und daher von Hand übersetzt und ich mag es weiterempfehlen, es ist ein feiner Hornby. Insbesondere die Stelle, als JJ die Musikwut kriegt, weil ein paar der Mitprotagonisten einfach nicht in der Lage sind, die Größe und Schönheit eines Songs zu begreifen:
„Ich fragte mich, ob es möglich war, den beiden einfach gleichzeitig die Fresse einzuschlagen, aber verwarf den Gedanken wieder, weil so alles zu schnell vorbei und nicht mit ausreichend großen Schmerzen verbunden wäre. Ich musste sie weiterquälen, nachdem sie am Boden waren, und das hieß, dass ich mich um einen nach dem anderen kümmern musste. Das ist Musikwut – ähnlich wie Straßenwut, nur zielgerichteter. Wenn du Straßenwut hast, weiß ein kleiner Teil von dir, dass du ein Trottel bist, aber wenn dich die Musikwut packt, dann führst du den Willen Gottes aus, und Gott will den Tod dieser Menschen.“
Ich sage euch: dieser Mensch spricht wahr.