Gestern überlegte ich noch, ob ich darüber bloggen sollte, dass ich täglich auf der Fahrt ins Büro mit der Visage Hartmut Englers gequält werde, der für irgendeine nicht unterstützenswerte Organisation auf einer Plakatwand als Maskottchen fungiert, oder ob ich einfach die Route wechseln sollte. Ich kam nicht zum bloggen, fuhr heute morgen los und der singende Romikaschuh war überklebt. „Fragen zu Krebs?“ las ich nun im Vorbeifahren, und ja, wie sich eine Woche Engler täglich auf die Augenkrebshäufigkeit auswirkt, werde ich dort demnächst fragen, und ob ihre Plakatbuchung als Präventionsmaßnahme gefördert wird. Jedenfalls: ein Gottesbeweis.
Das ist im Übrigen geklaut von Kapielski. Thomas Kapielski, zwei schmale Bändchen Gottesbeweise hat er beim kleinen Merve-Verlag rausgebracht, die mag ich an dieser Stelle empfehlen. Irgendwo in der Gegend Goldt und Droste angesiedelt, liefert er einige entzückende Gottesbeweise. Wie sie, darbend nach Alkohol, noch irgendwo im Keller eine staubige Palette Dosenbier finden, freudig zu zechen beginnen und ob des metallischen Geschmacks auf den Dosenboden guckten, und das Haltbarkeitsdatum „war genau der Tag, der war“, voila, ein Gottesbeweis. Außerdem erzählt er, warum er sich mit der taz überworfen hat (er schaffte es, das Wort „gaskammervoll“ als Beschreibung einer Disco in die taz zu bringen, wer sowas fertigbringt, ist nahe der Allmacht), wie sie in der DDR auf ner LPG arbeiteten, und viele weitere wunderschöne Sachen mehr. Es lebe Kapielski! Nieder mit Engler!
Ihr dürft jetzt „Hoch!“ „Tief!“ rufen.
Danke für die vielen Links, so lob ich mir mein Web Zwo Null.