Ich gebs ja zu, ich hab auch schon das eine oder andere Youtube-Video im Blog drin, aber grade stelle ich fest, diese elende Medienkonvergenz geht mir auf die Eier. Ich mag einen Satz von fundamentaler Wahrheit der geneigten Leserschaft verkünden:
Das Web ist ein text- und grafikbasiertes Medium!
Es ist kein Radio, es ist kein Fernsehen, und es ist kein MTV mit Auswahlmenu. Ich bitte in Zukunft, dies beim Webcontent generieren zu berücksichtigen. Mir sind grade ungefähr ein Dutzend interessanter Sachen untergekommen, die ich mir *nicht angetan* hab, weils dann das unvermeidliche Youtube-Video oder der unvermeidliche Podcast war. Diese ganze Podcasterei, Vlogs, wasweissich, sind in ihrer aktuell auftretenden Häufung eine grandiose Fehlentwicklung, die aufzuzeigen mir künftige Generationen einst hoch anrechnen werden. In Scharen werden sie zu meinem Grab pilgern und Kränze und Gedenknoten niederlegen mit dem Inhalt „Er verhalf uns dazu, dass wir beim Websurfen wieder laut Two und System of a Down hören konnten. Ewig sei sein Name in unserem Angedenken!“
In diesem Sinne, es lebe die Tastatur, nieder mit dem Mikro. Hoch! Tief!
Grundsätzlich geb ich Dir Recht … bin aber nicht halb so radikal wie Du. Hin und wieder zur rechten Zeit das richtige yt-Video eingebaut kann durchaus zur Erheiterung oder sogar zum besseren Verständnis beitragen. Häppi eastern, dann!
Ganz meine Meinung. Ein großes und immer wieder auftauchendes Problem von Vlogs und Podcasts ist imo die absolut schlechte Weiterverwertung und Indexierung. Wenn ich mir ein Radiopodcast anhöre und dazu etwas schreiben und kommentieren will, dafür Zitate benötige, dann ist der Zeitaufwand erheblich höher als mit einem Skript oder Text. Dann enthält ein Vlog-Beitrag interessante Inhalte – ja finde die mal nach einiger Zeit im Web wieder – keine Chance, wenn das „Multimediading“ nicht in einem halbwegs umfangreichen textuellen Kontext eingebettet ist…wo man sich dann fragen kann, ja warum denn dann nicht direkt als Text und Grafik? Aber generell würde ich Podcasts und Vlogs auch nicht verdammen. Es gibt mit Sicherheit auch Inhalte und Zwecke, die prima für Podcasts und Vlogs geeignet sind.
Ack, ja, ich denk, spaetestens beim Grabstein kann man sich denken, wo Kritik aufhoert und Fun anfaengt. Aber genau das ist der Punkt, es ist aufwaendig anzugucken, es ist scheisse zu kommentieren udn weiterdiskutieren, und natuerlich gibts wunderbare Anwendungsbereiche. ich hatte bloss den Eindruck, grade im re:publica-Vorfeld waermen grade alle die Mikros vor und werden die O-Toene kicken, wo ich eigentlich gerne was *lesen* will. Und natuerlich mag ich nen Linerider lieber als Video sehen und nicht als Textbeschreibung, aber wenns denn eben in die entsprechenden Themenbereiche geht, wirds umstaendlich. Klar, es ist einfacher, ein Interview vor Ort mit Mikro/Video und dann einfach ins Netz stellen, und ists naeher dran an den Leuten und sind sie ein wenig echter als text/plain, und so weiter und so fort. Aber es ist doch oft genug nervig.
Ich habe mir erst einmal in meinem LEben einen podcast angehört. Und der war von einem drogenabhängigen Schwaben. Das war sehr lustig – ich weiß nur bis heute nicht, was er mir eigentlich sagen wollte. podcasts sind also meine Welt nicht, aber so lange es Schreiberlinge gibt und die wird es immer geben, können die caster gerne machen, was sie wollen. Nur eben ohne mich. Videos finde ich in Maßen allerdings klasse.
Sie werden nicht zu Deinem Grabe pilgern, oh ewig Gestriger.
Sie werden Dich vergessen, denn von Dir wirds ja wohl keinen Podcast oder gar ein Video geben.
Wir machen einfach ein YOuTube-film von der Taruerparty.
Pantoffelpunk: es heisst Jubelfeier.
Ansonsten möchte ich hier noch meine Zustimmung zu allen Pros und Kontras zur Thematik kundtun.