…das Stöckchen von Carsten, die anderen Gedanken letztens noch in Kirchheim gemacht, nu eins nach dem anderen. „Your Beginning“ heisst das Stöckchen, ok, my beginning.
Was war Deine erste „echte“ PC-Hardware?
Ein Amiga 500, seinerzeit ohne HD, später dann mit zusätzlichen 512kB und zweitem Floppylaufwerk. Und nem Fujitsu-Tintenstrahler. Später dann das legendäre lila Laptop, ein 486er. Seitdem dem PC treu geblieben.
Deine erste Anwendung welche Du benutzt hast?
Ich schätze, das Amiga-Basic. Ich erinner mich an ein Fantasy-Rollenspiel, dass ich bauen wollte und sogar Ansätze von Modularität aufzeigte, und an ein Notenschreibprogramm für meinen Vater. Das funktionierte sogar, nur wurd die Kiste zu langsam, wenn man mehr als eine Zeile Noten eingegeben hate, weil das alles einzelne Grafikobjekte waren… Das letzte, an was ich mich erinnere, ist ein WordPerfect für Amiga gewesen, auf dem ich meine erste Hausarbeit an der Uni tippselte. Jede Seite eine einzelne Datei, weil das Ding mit dem Drucker und dem Druckertreiber zusammen keine Zeilenumbrüche konnte. Das wurde mir dann zu blöde, und dann kam der PC her.
Der Amiga blieb aber noch eine Weile in Ehren gehalten. Ich erinnere mich an einen Remix des PI-Soundtracks, den ich zu meinen PC-Mukke-Zeiten gebaut hatte, für den ich den Amiga nahm und ihn mit der Sprachausgabe die ersten 300 Stellen von Pi aufsagen ließ, die beim Remix im Hintergrund dazugemischt wurden. Inzwischen steht er auf dem Dachboden, an sich ists schade drum.
Dein estes Spiel?
Decathlon, der Joystickkiller auf dem C64, bei Verwandten. Dort auch Spelunker, später dann natürlich Blue Max und Konsorten und so weiter. Und ich erinner mich an einen Plan von Cauldron 2, den wir auf ungefaehr sechs Din A3-Seiten angelegt hatten. Das Spiel hatten wir trotzdem nie geschafft.
Auf dem Amiga kann ich mich peinlicherweise nicht mehr erinnern, was genau das erste war, aber an Zack McKracken und Monkey Island 1 entsinne ich mich noch gut. Und an eine ominöse Diskette mit pixeligem italienischem Schwarzweisspr0n mit Sprechblasen :o) Und dass ich mal Dollars gewechselt und per Post verschickt hab, um die aktuelle Nethack-Version für den Amiga zugeschickt zu kriegen…
Hattest Du von Anfang an Spass an der Materie?
Himmel, ja.
Seit wann bist Du online, und mit welchem Anbieter?
Seit 94, zuerst über die Uni. Ich war das erste Semester, das sich seinerzeit nicht mehr einmalig einwählen und dann vom RZ rückrufen lassen konnte :( Mailboxen nie, aber sagt wem noch Archie was? 14.4-Modem, dann die erste „Flatrate“ – 30 Mark pauschal, dann musste man nur Ortstarif für die Modemeinwahl zahlen und keine zusätzlichen Internetgebühren :), dann ISDN, und dann kamen bessere Zeiten, die bis heute andauern.
Und jetzt versuche ich einen gewagten Schlenker zu verschiedenen Nerdszenen und ihren Rechnern und Drogen zu machen. Die Mac-Dominanz auf der re-publica hatte mich schon ein wenig entsetzt, ich glaub, auf der Fotostrecke der letzten Print-Seite der Spreeblick-Sonderausgabe ist mein Denkbrett der einzige PC, der sichtbar ist. Gefühlte Monokultur. Die Demoscene-Events, auf denen ich bisher war, sind da am heterogensten, einfach, weil da die ganzen alten Kisten noch in Ehren gehalten werden und überall rumstehen, das fand ich immer unglaublich charmant. Der CCC liegt irgendwo dazwischen.
Und jetzt isses schon wieder so zwischen Tür und Angel, eigentlich sollte man darüber Magisterarbeiten schreiben. So eine Drogen-, Geek- und Hedonismusskala und die verschiedenen Grüppchen dort verorten. Ganz oben ist die re-publica, weil da die Leute zuweilen gar den Club Mate-Genuss vollkommen verweigern. (Abschweifung: Himmel, das Mädel liest Schafskrimis!) Aus Prinzip. Und weil sie alle schwule Macs verwenden. Und weil gepflegt und zu zivilen Zeiten Alkohol in verschiedener Darreichungsformen zügig, aber ohne Hast konsumiert wird, und natürlich, weil die Frauen schön aussehen. Technik ist weniger Selbstzweck, sondern Werkzeug und hat zu funktionieren.
Dann kommen die Demoszene-Events, die irgendwie ausschweifender rüberkommen, weil irgendwie der Alkoholkonsum exzessiver und hochprozentiger von sich geht und entsprechend stärker aufputschend gegengehalten werden muss. Technik allerorten, auf- und zugeschraubt, kaputt und funktionierend, quer durch die Jahrzehnte und stilvoll inszeniert. Dazu kommen repetitive, elektronische Musik und Retrogames. Die Frauenquote ist niedriger, dafür ist der Umgang mit Pr0n sehr viel ungezwungener.
Die CCC-Geschichten, bei denen ich bisher war, sind vom Hedonismusfaktor leicht abgeschlagen und, mir fällt kein besseres Wort ein, eher leistungsorientiert in jeder Beziehung. Entsprechend ist der Club Mate-Konsum der höchste. Technisch fällt mir die Verortung grade schwer, weils da einfach irgendwie alles gibt. Und eigentlich sollte man da eh mal so ne schöne tabellarische Auflistung machen.
Ach, Stöckchen weiterwerfen. Ich lass mal zwei liegen und werf nur an davadda und Jan, weils mich da einfach interessieren würd, und ans Plagiat, weil die zu wenig schreibt.