An sich immer mein Satz: der Congress gibt einem eine ganze Latte Optimismus, Motivation, Spass am Gerät, und das hält in der Regel eine Weile an. Man sieht viel tolles Zeug, sieht viele klasse Leute, die trotz der ganzen Kacke feinen Kram machen und sieht nicht zuletzt vieles, was man auch selber machen kann und sollte. Mein erster Eindruck dieses Jahr ist ein wenig durchwachsener als sonst, ich weiss nicht wirklich, warum.
Vorneweg: es ist schön. Der Move ins CCH scheint mir richtig, es hat Platz, aber es konnten eben alle kommen, die wollten, und sie können ihren Kram machen, ohne dass man sich permanent auf den Füßen steht. Man kann auch in einem der kleineren Vortragssäle einen Platz kriegen und man fällt irgendwann zwischenrein nicht aus Sauerstoffmangel tot um. Und das Netz rennt, dass es eine Freude ist.
Mir ists nicht ganz so heiter wie letztes Jahr, obwohl da die Situation irgendwie etwas entmutigender schien und heute Jacob Applebaum eigentlich eine schwer motivierende Keynote gehalten hat. Nichts an sich neues, aber schlicht aufgezeigt, dasss man mitnichten ein „We’ve lost the War“ konstatieren braucht, sondern im Gegenteil viel Gutes erreicht und an sich auch die Mittel in der Hand hat, damit weiterzumachen. Am konkretesten mein Unbehagen deutlich macht aber beispielsweise das Thema Drohnen. Die waren quadcoptertechnisch jahrelang so eines meiner „Guck ich mal wieder, was sich getan hat“-Ding mit dem „Irgendwann löt ich mir eine“, und dieses Jahr waren sie auf einemal ein zentrales Thema eben nicht in einem „Nein, das ist unsere!“-Kontext, sondern dass es inzwischen recht normal ist, dass das Militär mit welchen rumfliegt und damit Leute umbringt. Analog die Deep Packet Inspection, Trafficshaping und wie es alles heisst, was an sich elementare Gefahren sind, die den Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur zu ein paar Zeilen config.txt machen. Weniger anschaulich, schwer zu vermitteln. Letzteres war Thema bei Markus Beckedahl und Digiges, der Vortrag an sich auch ein „Mutmachkandidat“ und das Vermelden einiger eigentlich eher unerwarteter Erfolge im ausklingenden Jahr.
Nichtsdestotrotz, ich hab ein ungutes Bauchgefühl und mein angesprochenes „Ich weiss nicht, ob wir mit dem Kampagnenstrategieding grade nicht ebenso werden wie DIE ANDEREN“ ist mit einem an sich legitimen „aber wir haben die richtigen Ziele“ nicht recht erwidert, weil so oder so ists irgendwie nicht das „Emanzipatorische“, was ich mit einer netzgestützten Bewegung so verbinde.
Immerhin, wir haben Karateponies und Zuckerwatte. Und gleich gehts zum SCADA-Vortrag. Trotz allem Graugemale hier im Text ists großartig auf dem Congress und ne Latte Bilder reich ich nach.
RT @Korrupt: 29c3, mal wieder Mut fürs nächste Jahr?: An sich immer mein Satz: der Congress gibt einem eine ganze La… http://t.co/FS3uK0AL
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