…muss ich anlässlich eines Otterschilds berichten, welches seinen Witz nicht ganz ausspielen kann, weiß man nicht über ein paar flikssche Eigenheiten in Bezug auf Otterfelle und Otterrollen Bescheid. Aus dem Grund ist es im Übrigen auch zwingend erforderlich, dass ich dieses Post hier dem Bestrafer widme.
Jedenfalls, mein persönliches Verhältnis zu Ottern ist von einer bisher einseitigen Sympathie geprägt, womit ich sagen will, ich mag Otter und ob die wiederum mich mögen, vermag ich nicht zu beurteilen, weil ich noch keinen persönlich getroffen habe.
Wenn beim Kickern eine Mannschaft zurückliegt bzw. im kritischen dritten Spiel alles entschieden wird, neigen manche der Kickerkollegen dazu, einen eventuell vorhandenen Pullover auszuziehen. Dieser Vorgang wurde, ich meine von Bestrafer, irgendwann einmal mit „Ziehst dein Otterfell aus?“ kommentiert. Seitdem sind aus Kickergründen abgelegte Pullover Otterfelle.
Einige Zeit später legte jemand eine Küchenrolle auf solch einem abgelegten Otterfell ab, wodurch die Küchen- zur Otterrolle mutierte. Seitdem sind das Otterrollen, und ich halte diese Benamsung für ganz allerliebst und pflege sie gerne, insbesondere, da letztlich eine nicht näher benannte weibliche Kollegin die Teile als Wichsrollen bezeichnete, was ich nun gar nicht gutheißen kann und meinem ausgeprägten Sinn für sprachliche Ästhetik schwer zuwider ist. Merke: eine Küchenrolle ist eine Otterrolle.
Nun verschlug es mich ja in den Osten, und dort finden sich gelegentlich Schilder wie dieses.
Und seitdem muss ich zugeben, ist meine Sympathie für die ehemalige DDR noch ein paar Grade weitergestiegen. Wer Schilder aufstellt, die vor Otterwechseln warnen, ist ein guter Mensch. Eine Gesellschaft, die zu diesem Behufe gar mehrere Schildervarianten produziert, die teilweise mit, teilweise ohne schriftlichen Hinweis auf die kreuzenden Otter hinweisen, die Otter abwechselnd schwarz oder gefleckt darstellen und individuell Otterkreuzungszeiten benennen, ist eine gute Gesellschaft. Egal, was der Punk nebenan behauptet.
Nun bin ich wieder im Westen und muss sagen, hier ein paar Otterschilder, das würd mir gefallen. Bis dahin muss ich mich eben am reichhaltigen Westangebot an Otterrollen im Supermarkt der Wahl erfreuen, aber wie gesagt, ein Otterwarnschild regelt alles weg. Und mal im Ernst: wäre so nicht auch das Naziproblem auf beiden Seiten der nun nicht mehr existierenden Mauer zu lösen? Wer sich zu penetrant in Bezug auf Volk und Vaterland äußert, kommt ins Otterrettungslager, streift fortan des Nachts die Sraßenränder ab und trägt Otter auf die andere Seite. Einsatz für die heimische Fauna, ungeachtet dessen, ob der Otter nun schwarz, weiß oder kariert ist, und wenn der Junge nicht pariert, kriegt er eins mit dem Otterfell über. Einem nassen Otterfell. Tagsüber müssen die müden Otterretter schlafen und können keinen Schaden anrichten, und nachts sind sie zwar nicht, hihi, von der Straße weg, das aber auf ne höchst gemeinnützige Art und Weise.
Ich denke, da hätten praktisch alle was davon, Otter inclusive.
Ein Herz für Kleintiere! Toll dass dir unsere Natur und ihre Bewohner am Herzen liegen, denn wer sich um Otter schert muss ein guter blogger sein.
Ganz besonders hervorzuheben ist die Tatsache, daß die ostdeutschen Tierschützer es nach langjährigen Versuchsreihen geschafft haben, dem Lutra lutra die Uhrzeit beizubringen. Dies war mit hohen Verlusten otterseits verbunden, hat aber langfristig zum Erfolg geführt. Benutzt werden für diese Otterkonditionierung sog. Otteruhren, die sich bei Touristen auch als beliebte Mitbringsel erwiesen haben.
Gruß!
b