…und ich habs ja nicht so mit den christlichen Feiertagen, aber einem Heiligen gedenke ich eigentlich recht gerne, und dem gehört auch gedacht.
Der Heilige Prekarius wacht über die prekär Beschäftigten dieser Tage. Nun ja, so gut es eben geht. Ich hab immer noch sein Heiligenbildchen von einer Jahre zurückliegenden Zatopek-Veranstaltung hier, aber im Netz gibts ihn ja auch.
Und weil der Text nebenan nicht auf Deutsch verfügbar ist, tipper ich den hier eben mal ab:
Oh heiliger Prekarius,
Beschützer unser, den Prekären dieser Erde,
Gib uns heute den bezahlten Mutterschutz.
Schütze die Zeitarbeiter der Leiharbeitsfirmen,
die Arbeitskraftunternehmer der Callcenter. die Zahler der Mehrwertsteuer und
die Ich-AGs vor den Billigjobs.
Gib ihnen bezahlten Urlaub und Mindestlohn,
Rentenzahlungen und Krankenkassenbeiträge
und bewahre sie vor Entlassungen.Heiliger Prekarius, der du uns vor den Untiefen im sozialen Netz beschützt,
bete für uns, das ohne festen Arbeitsvertrag seiende Kognitariat.
Bring dem Heiligen Petrus, Jakobus, Paulus und allen Heiligen
unser demütiges Flehen nahe.
Erinnere dich den Seelen ohne Kündigungsschutz,
gequält von den heidnischen Gottheiten
des Freien Marktes und der Flexibilisierung,
die arbeiten müssen ohne Zukunft noch Sicherheit
ohne Rentenansprüche noch Würde.
Erleuchte mit Hoffnung die Arbeiter im Dunkeln.
Denn Dein ist die Lohnfortzahlung
und das Weihnachtsgeld in Ewigkeit.
Amen.
Auch wenn ich mich nun sicher zum Affen mach, aber wer ist das auf dem Bild?
Der heilige Prekarius. Er kam 2001 mit der EuroMayDay auf und hatte – vielleicht unerwarteten – Erfolg. Wir hatten ihn 2004 im Zatopek, damals wurde er insbesondere in Italien aber schon eine Weile verehrt. Ich schaetze, er stieg aus den Kreisen von Aktivistengruppen empor. Dass er ein Bekehrter aus Wirtschaft oder Politik ist, kann ich mir nicht vorstellen :)