Ich hasse #blogfragen und Blogparaden.

Das „übers Bloggen bloggen“ fand ich in den Nullerjahren schon gähnenswert, aber here we are und ich habe grade eine Latte Fragen von Jansens Pott in Kate reinkopiert (ich komm drauf zurück).

Nun sinds aber in ein paar Monaten zwanzig Jahre, dass ich in dieses Blog hier reinschreibe, also ist vielleicht ein wenig wie und warum (und vor allem wie und warum nicht) ganz interessant. Wie meistens: YMMV, alle nach jeweiliger Facon und so, mir ist da vieles zu verkopft. Wenn was böse klingt: ich meins nicht böse, ich glaub nur, dass sich viele Leute zu viele und auch durchaus falsche Gedanken machen. Dass ich die nicht völlig bekloppt finde: man siehts dran, dass ich drüber schreibe Whatever.

Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?

Weil es ging. Irgendwann in den Nullern war die Infrastruktur nun wirklich leicht errichtbar, und wenn man eh schon Kram ins Internet schrieb, war so ein Platz für einen selber so gut und richtig wie nur was. Ich bin einigermaßen sicher, der konkrete Trigger war, dass Randolf mir irgendwann die korrupt.biz-Domain registrierte. Auf der zuviel.org hatte ich bis dahin nie zu bloggen begonnen und alles andere, was ich hatte, war irgendwie zweckgebunden.

Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?

WordPress, weil siehe oben. Nie irgendwie gewechselt, weil um die Plattform gehts überhaupt nicht.

Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?

Nein, nur in (viele) andere CMSe/Kanäle/Medien reingeschrieben.

Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?

Ich schreib in nem Texteditor (aktuell Kate, aber im Prinzip latte, hauptsache text/plain und UTF8) und dann werf ich den Kram in den Classic Editor. Mach noch ein bisschen schön, schieb Bilder rum und dann raus damit.

Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?

Inspiriert eigentlich nie. Es ergibt sich zuweilen, dass ich was interessantes erlebe oder zu sagen habe, von dem ich annehme, andere könnts interessieren. Oder wovon ich annehme, mich könnte es interessieren, wenn ich das mal runterschreibe. Oder es hilft vielleicht irgendwem bei irgendwas, meinetwegen auch nur dem Zukunfts-Ruppsel.

Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?

Was fertig ist, kommt raus.

Über welche Themen schreibst Du generell?

Ich halte das für eine ähnlich wenig zielführende Frage wie „Was erlebst du denn so?“, „Was weißt oder kannst du eigentlich?“ oder „Was beschäftigt dich so im allgemeinen?“

Für wen schreibst Du?

Meist niemanden bestimmten. Wenn ich was erkläre, dann halt für vage vermutete Menschen, die das interessiert und weniger drüber wissen als ich. Wenn ich was erzähle, dann für Leute, von denen ich vage vermute, dass sie sich sowas gerne durchlesen. Wenn mich was ankotzt, dann in der Regel für mich. In manchen, sehr seltenen Fällen auch für, hihi, Google und ein paar Leute, die das dann ankotzt.

Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?

The Internet is for porn.

The Internet is for porn.

„Den“ Lieblingsbeitrag gibts weniger. Am liebsten mag ich selber eigentlich den ganzen Pornkram. Und dann gibts ein paar Sachen, auf die ich ein wenig stolz bin, und da ists eigentlich einfach: nachdem ich irgendwann mal um ne Ecke hörte, dass es Menschen gibt, die mein „Zehn Jahre, nüchtern betrachtet“ so alle ein, zwei Jahre wieder lesen und denen es hilft, clean zu bleiben, das war ein sehr eigenartig-schönes Gefühl.

Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?

Nicht wirklich. Mal hat man was zu sagen, und mal nicht. Im einen Fall schreibt mans auf und im anderen hält man die Klappe.

Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?

Ja nun, machen. Und vor allem, bevor man anfängt, zwanzig-Tröt-Threads ins Fediverse zu müllen. Wer was zu sagen hat, bitte gern so, dass mans mal am Stück und in Ruhe lesen und bedenken kann und im Zweifelsfall auch nach ner Woche wiederfindet. Ansonsten: auf ner Plattform, wo kein Arschloch den Stecker ziehen und die keine Drecks-Faschohorden zumüllen kann.

Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?

Das Zombie Apocalypse-Theme hier ist von 2011 und ich ahne, sollte es je eine Entwicklung geben, dann Richtung noch einfacher und noch weniger Features, vielleicht in den nächsten vierzehn Jahren mal, aber auch daran hab ich meine Zweifel. Ja, Isotopp sieht zwar aus wie twenty eleven, aber ist Hugo. Kantel sieht aus wie nullerjahre serendipity, aber ist github. Macht irgendwas davon die Blogs besser, schlechter oder sonstwas, spielt es überhaupt eine Rolle? Die Mac Hell sieht aus, wie sie aussieht und zu Design hat schon drx alles gesagt, was es zu sagen gibt, und nicht mal mehr daran halte ich mich, es ist alles entsetzlich. Heimlich neige ich eh zur Überzeugung, dass Leute, die viel an Blogdesign und -features rumspielen, einfach sonst nichts interessantes zu sagen haben, aber das bin wahrscheinlich nur ich.

Aber tl;dr: nein.

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6 Responses to Ich hasse #blogfragen und Blogparaden.

  1. Tommi sagt:

    Das ist ein sehr cooler Beitrag. Danke dafür. So eine Blogparade hat doch auch Vorteile, man findet neue Blogs für den RSS-Reader. Wieso bist Du mir eigentlich nicht schon früher auf dem Bildschirm erschienen?

    1. Avatar-Foto Korrupt sagt:

      Oh, danke für die Blumen :) Bildschirmerscheinung und so – naja, direkte Nachbarn sind wir ja nicht und zugegeben, ich hab ne recht niedrige Schreibfrequenz, Gründe siehe oben. und natürlich liegts ein Stück weit auch an mir selber, ich bin nicht so der große Netzwerker, ich hau halt raus und das wars dann meist, dass es dann doch ein wenig ne Leseschaft gibt, scheint mir vor allem dran zu liegen, dass man halt schon arg lang im Netz ist und an allen möglichen Ecken schon mal was geschraubt hat, aber nun. Und ist ja auch gut, wenns um die Ecke immer noch was zu entdecken gibt :)

  2. Holger sagt:

    Weiter so ;)
    (sagt die Nr.3)

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