…will ich nicht einstimmen, und da es grade durch die Blogs geht, fühl ich mich darüber hinaus bemüßigt, das auch explizit nicht zu tun, ihr wisst ja, schweigende Mehrheit und so. Ich halte die Mediendarstellung aktuell für unter aller Kanone, ich könnte kotzen, wenn ich die Leute über die „humanitäre Katastrophe“ heulen sehe und parallel dazu kein Ton über die Waffenschmuggel nach Gaza verloren wird, ich krieg ganz ungute „Kanonen statt Butter“ – Assoziationen, wenn ich mir überlege, was offenbar problemlos über Ägypten reingebracht werden kann und was die Hamas offenbar für weniger notwendig hält, und einer Bevölkerung, die von der eigenen Regierung am ausgestreckten Arm verhungert gelassen wird, wünsche ich ohne jede Ironie und mit all der mir innewohnenden Menschenfreundlichkeit eine israelische Besatzung.
Das nur mein Statement zur Sache, für Hintergründe empfehl ich einmal mehr den tw.
Das mit der Mediendarstellung ist schon so eine knifflige Sache…
Thx fuer den Link, der war durchaus interessant zu lesen :)
Ich finde, es gibt durchaus Situationen, da darf ich mich auch als politischer Mensch weigern, einen der beiden zur Auswahl stehenden Scheißhaufen gut zu finden.
Eigentlich nicht ;-).
Und zumindest nach den vergangenen Wochenenden, an denen ja so überaus „friedlich“ für Hamas & Co. in Deutschland aufmarschiert wurde und deutsche Polizisten mehrmals die Hilfstruppe eines islamistischen Mobs machten, indem sie ihn vor der furchtbaren „Provokation“ der Fahne mit dem Magen David bewahrten, geht es – und das dann völlig unabhängig von dem, was in Gaza passiert – schon gar nicht mehr, keine Meinung zu haben.
Denn wenn neuerdings offenbar schon eine „Demonstration“, sofern sie nur genügend Teilnehmer hat, einen solchen Druck auf Ordnungshüter ausüben kann, daß diese nicht etwa gegen Rechtsverstöße, die von den Teilnehmern ausgehen, einschreiten, sondern in vorauseilendem Gehorsam gleichsam kapitulieren und „Provokationen“ entfernen oder „Provokateure“, die wohlgemerkt keine Rechtsverstöße begehen, dann gerät da einiges an demokratischen Grundsätzen in Gefahr.
Politischen Extremisten, gleich ob rot, braun oder eben islamgrün, dürfte derlei zwar gefallen, nur gehört – bisher – zum Demonstrationsrecht auch das auf eine Gegendemonstration oder halt auch eins auf Nichtbeteiligung. Doch was, wenn irgendwann dann schon die ‚Stimmenthaltung‘, meinetwegen Desinteresse, von Demonstrierenden als „Provokation“ empfunden werden könnte?
Bleibt ungeahndet, was in Duisburg geschah, kann es dann wohl passieren, daß verdächtig (und womöglich zwecks „Gefahrenabwehr“ in „Schutzhaft“ genommen) wird, wer sich weigert, „einen der [..] zur Auswahl stehenden Scheißhaufen gut zu finden“. Und damit, nun ja, wäre hoffentlich schlüssig begründet, weshalb letzteres vielleicht gut gemeint sein mag, aber doch auch eine (freilich eher ungewollte) Stellungnahme ist.
Oh ja, äquidistanz zwischen der einzigen demokratie im nahen osten und einem volk, dessen politische kultur es auch mal zu lässt politische gegner im krankenbett zu erschießen, kassam-abschußbasen in schulen zu errichten und minderjahrige als selbstmordattentäter zu mißbrauchen ist sicher ne gute sache…
am israel chai!
@tw: Ich weiß, dass ich in deinen Augen ein roter Nazi bin, wenn ich schreibe, was ich jetzt schreiben werde, wenn ich es für Dich nicht ohnehin schon bin.
Zunächst einmal habe ich nicht beansprucht, keine meinung ahben zu dürfen, sondern ich habe für mich beansprucht, dass ich mich für keine Seite begeistern kann.
Ich weiß nicht, ob ich „Euch“ beneiden oder bemitleiden soll, dass „Ihr“ Euch in einer schier ausweglosen Situation, wie sie sich uns darstellt und in der für mich die Schuldfrage schon lange nicht mehr so klar ist und in der ICH keiner der beteiligten Parteien in irgendeiner Form ihr propagandelügen abnehme, so eindeutig Partei ergreifen könnt.
Einserseits würde ich ob der Geschichte meines Geburtslandes (ist zwar Zufall gewesen, aber so isses eben) gern uneingeschränkt „pro Israel“ sein, andererseits gehen mir alle Religionsgemeinschaften ganz gehörig auf den Sack. Des weiteren kann ich mich als überempathische Sozialschwuchtel nicht für Kriege erwärmen, zumal nicht für solche, die gegen Zivilisten geführt oder so viel zivile „Kollateralschäden“ (ich könnte kotzen) ungerührt in Kauf genommen werden. Ich kann keinen Krieg bejubeln, ihn nicht einmal gutheißen, in denen Unbeteiligten (und Kinder sind defitiv Unbeteiligte) ermordet werden. Es ginge selbst dann nicht, wenn ich es mir ganz fest wünschte.
Des weiteren bin ich der festen Überzeugung, dass dieser – und andere – Krieg keine Lösung bringt sondern noch mehr Probleme macht. Auch wenn die Floskel abgelutscht und im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt trivial erscheinen mag: „Gewalt erzeugt Gegengewalt“ und so fürchte ich, dass sich Israel gerade schlicht in weitere Probleme hinein- und weitere Anhänger für die Hamas herbeibombt.
Das sind mal grob die Gedanken meiner diesbezüglich auch zugegebenermaßen ungebildeten Wenigkeit – und bevor Du fragst: Natürlich habe ich keine wirkliche Alternative in petto, sonst hätte ich mich längst für den Friedensnobelpreis beworben.
Was die Demonstrationen in DE und den Umgang der Staatsmacht damit betrifft, bin ich übrigens voll bei Dir.