…der ist wie letztes und vorletztes Jahr eigentlich ein Anlass drüber nachzudenken, dass man 364 Tage im Jahr eigentlich weniger an Frauen denkt (obwohl, also, nun, naja, ich denke, die üblichen sexistischen Kontexte zählen nicht).
Neben meinem alljährlichen Frauengedenken bemühe ich mich natürlich weiterhin in Wort und Tat um eine Veränderung in den nach wie vor sexistisch bestimmten Strukturen unserer Gesellschaft. Insofern, nicht nur ein „Alles Gute zum internationalen Frauentag, ihr Frauen“, wie ich es gerne zum Anlass loswerde, sondern neben dem mir gelegentlich innewohnenden, gewissen Zynismus auch noch was, was mir letztens über den Weg lief und mich ans heutige Datum denken ließ (das ich, zugegeben, vergessen hätte, wenn ich nicht von Anja drauf hingewiesen worden wäre).
oneten.org.uk weist darauf hin, dass eine von zehn Frauen in ihrem Leben zum Gewaltopfer wird. Eine britische Kampagne, die eines der Themen aufgreift, die mich zornig machen. *Richtig* zornig und nicht so „Scheisse, Kampagne zum Thema Frauen, Gewalt, Sexualität, Gender, wasweissich, und mit was taggen sie den Artikel zum Thema? Mit „facebook international women’s day myspace social media twitter“. Ich krieg das Kotzen.“-zornig. Aber meine mir innewohnende Nachsicht gegenüber aller Kreatur lässt mich sowas selbst zu nicht-internationalen-Weltfrauentagen verzeihen, und heute verkneife ich mir angesichts des Datums auch noch das eigentlich fällige „Mädels, das könnt ihr besser“. Aber ist doch auch wahr.
Aus aktuellem Anlaß (und um deine alljährliche Genderidylle etwas zu würzen):
»Naja, es gibt im Grunde ja eigentlich keine Dichterinnen, das ist ja alles ein bißl übertrieben. Bei Dichterinnen macht man ja immer zwei Augen ganz fest zua, damit das überhaupt als solches erscheint, weil sonst hätten s’ ja gar keine.« (Thomas Bernhard, 1981)