…so, das Camp ist voll. Ich schätze, so ca. 2.500 Leute, und heute morgen fuhr die Polizei vorbei, aber wohl nur im ganz normalen Rahmen – checken, ob alles in Ordnung ist, Erste Hilfe, Feuerwehrzufahrten, Kontaktpersonen, wenn was wäre. Es scheint alles so auf bestmögliche Weise zu laufen, nachdem vor vier Jahren die Geschichte doch sehr umstritten war. Wenn wir nichts anfordern, ist niemand da, so der offizielle Stand.
Vorhin waren ganz offiziell noch zwei Polizisten auf dem Gelände wegen irgendwass und ein paar Schritte weiter wurde sehr aromatisches Gras geraucht, es war irgendwie ein nettes Bild. Wie immer dürfte ohnehin inoffiziell alles mögliche hier rumrennen.
Heute kam noch der Repräsentant eines eher autoritären Staates an, ich freu mich und bin gespannt, was da vielleicht noch passiert. Ansonsten machten einige geekige Kennzeichen viel Spass, die GE-EKs und der 23er und 42er gabs viele, und als ich dann irgendwann doch Enno traf, stellte sich gar raus, dass er möglicherweise Schuld ist, dass ich seinerzeit BO-FH 23 nicht kriegte.
Weiter schreckt mich die Blinkenlights-feinmotorische Löterei noch etwas ab, stattdessen führte ich dann ein ganz interessantes Gespräch mit einem Mitarbeiter einer der größeren Porn-Streamingportale. Wen man so alles trifft, es ist erstaunlich. Ich las letztens, das sei eine recht brotlose Geschichte geworden in der letzten Zeit, weil es eben alles für lau gibt und nun, die drei Minuten Clip auf dem einschlägigen $tube reichen für den üblichen Zweck. Dem sei aber nicht so, nicht einmal meine Annahme, dass sich die Bezahlkiste auf irgendwelchen Nischencontent verlagere, treffe zu. Im übrigen sei laut Traffic der Europäer als solcher perverser als der US-Amerikaner oder auch Kanadier. Weiter sehe man weder nach Ländern noch nach ISPs Effekte, die auf Filter rückschließen lassen. Wie es in islamischen Ländern aussehe, wusste er nicht, sie hätten aber eben überwiegend westliches Publikum. Kurz war die Rede von arabischem Pr0n, was er da kenne, werde aber in Indien gedreht. Andere Schluss-Anekdote am Rande: wir hattens dann noch von Pornmovies, die entlang irgendwelcher Blockbuster-Stories gedreht seien, und es gäbe von „Pirates“, einer der aufwändigsten Verfilmungen dieser Art, sogar eine FSK16-Fassung, bei der wiederum in die Fassung für den australischen Markt zusätzliche Szenen reingeschnitten werden mussten. Grund: Zwischen einem Schwertkampf und einer Sexszene muss es down under für FSK16 mindestens 10 Minuten von was anderem geben, weil der direkt anschließende Sex die vorhergehende Gewalt sonst quasi „belohnt“ und so zur Gewalt aufruft oder so ähnlich. Hatte ich noch nie gehört, finde ich aber irgendwie witzig, dass es woanders auch bekloppte Jugendschutzauswüchse gibt.
Weiter schafften wir heute endlich unseren Server in die nun rennende CoLo. Dort stehen nun vorsichtig geschätzte 40 Terabyte Plattenkapazität rum, drei davon von uns. Übrigens, wer es bisher nur aus Southpark kennt und noch immer meint, das Internet sehe aus wie ein großer Wlan-Accesspoint: Das war falsch. So sieht das Internet in Wirklichkeit aus:
So, und dorthin zieh ich mich nun zurück und stell diesen Text ins Netz:
Zusammenfassung: schön isses losgegangen. Ein Haufen Nerds, ein traumhaftes Ambiente, und Programm plus weitere Beschäftigungsmöglichkeiten, das wohl auch für ein paar Tage mehr reichen würde, nur müsst ich mir dann noch ein paar Externhirne züchten.
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