…on- wie offline. Zwei Sachen heute, über die ich mich nur kurz verbreiten mag.
Zuerst mal die unerträgliche Diskussion über das JF-Interview. Natürlich darf ein Pirat seine Positionen auch in einem JF-Interview vertreten, Carsten hat den schönen Absatz ja bereits zitiert. Natürlich darf sich jeder das Maul drüber zerreissen, dass das die Rechten aufwertet und keinerlei Darstellung eigener Standpunkte denen gegenüber das Geringste bringt. Ich geh mit jedem dann auch d’accord, wenn er dann eben auch öffentlich dazu steht zu sagen, dass jedem Rechten und jedem JF-Leser halt einfach solang aufs Maul geschlagen gehört, bis er mit der Scheisse aufhört. Aber wenn er letzteres nicht tut, soll er bitte die Fresse halten. Weggucker und Nichtstuer, die warten, bis der nächste Asylant brennt, haben wir genug. A Propos, die Fressehalter und eigentlichen Brandstifter hat die Titanic grade mal wieder schön beobachtet. Das auch die Überleitung. Denn das nächste war ein Interview mit Angela Merkel in den morgigen Ruhrnachrichten. Die Kanzlerin mit der Kraft entblödet sich nun auch, mehr Kameras zu fordern angesichts des S-Bahn-Mordes letztens, und klar, die hätten sich dann sicher dazwischengestellt. Der geschätzte Interviewer des geschätzten Blattes fragt anschließend – klar, logisch, muss man nach so einer Steilvorlage ja fragen…. nach dem 100-Tage-Programm Merkels nach einer erfolgreichen Wiederwahl. Ich liebe es.
Es ist alles sehr ermüdend. Aber dem Himmel sei Dank, bald ists rum.
Wenn es Agitationspostillen zu sehr aufwertet, ihnen Interviews zu geben müßte man sich konsequenterweise auch von den Redaktionen der Verlage Burda, Bertelsmann und Springer fernhalten.
Da zeigen die etablierten Parteien seltsamerweise keinerlei Berührungsängste und wissen den getöteten Ziegeleivorstand nur wenige Stunden nach seinem letzten Atemzug als Agitationsaufhänger zu nutzen.
Das Piraten-Interview mit der JF war vielleicht ungeschickt. Die Reklame für noch mehr sinnlose, aber schädliche Überwachungskameras ist schäbig.