Fangen wir konstruktiv an. Google hat überraschend schnell das Rollout der Google Plus-Pages durchgehauen, welche die bisherigen Places-Seiten ersetzen. Ende Mai gings los, in Deutschland sind wir offenbar durch. Statt Places-Seiten kriegt man Google Plus-Seite zu sehen, administrierbar sind die Inhalte nach wie vor im Places-Backend.
Und generell ist das eine gute Sache, die ich nicht mal unter „Google Plus um jeden Preis“ verbuchen will. Die Places-Seiten waren nichts Halbes und nichts Ganzes, schlecht pflegbar, schlecht irgendwie tagesaktuell mit Inhalt beschickbar, beides schwebte aber irgendwie über den Wassern, schien irgendwie gewünscht, aber blieb – mitsamt den Offern, die es immerhin in den USA gab/gibt – auf halbem Weg stecken. Und nun stattdessen eine Google Plus-Seite, die kann natürlich deutlich mehr. Und dass man mit einem Places-Feed von meinetwegen 400 Filialadressen eben mal 400 Google Plus-Seiten aufs Auge bekommt, nun ja, das ist immerhin mal ne Ansage dahingehend, in welcher Differenzierung Google die Seiten durchaus eingesetzt sehen mag. Soweit, so gut, und hier hörts auch schon auf.
Denn neben dem Design ist nichts von G+ auf den Places-Seiten gelandet. Faktisch haben wir da ein Template-Redesign, das statt einer schlechten, unvollständigen und permanent veralteten Places-Infoauswahl eine schlechte, unvollständige und permanent veraltete Google Plus-Infoauswahl anbietet. Und hier kommen wir zum Punkt, der mich einfach fuchsteufelswild gemacht hat.
Wenn ich ein paar Jahre zurückdenke, da wurden bei Google Sachen als Beta deklariert, die derart gut, fertig und ausgereift waren, dass einem im Nachhinein die Tränen kommen, man denke nur an Mail. Wenn ich jetzt anschaue, was allen Ernstes ein globales Rollout gekriegt hat, ohne jegliche und eigentlich im allerhöchsten Maß angemessene Deklarierung als vorläufige Test-Pre-Alpha, dann könnte ich kotzen. Unfertig, halbgar, ohne alles, was irgendwie den Mehrwert eines Switches ausgemacht hätte. Es ist schlicht und ergreifend Scheiße.
Und das ist dann auch der Punkt, wo ich nicht mehr verstehe, was das soll. Denn es bringt niemandem was. Man meint „Ah, Google Plus, jetzt muss ich was mit Plus machen“, und wäre gewillt und erfreut, da endlich mal ein paar sinnvolle Anwendungsbereiche auszutesten und was ist? Genau das, was eigentlich der Witz an der ganzen Umstellung ist, FUNKTIONIERT NICHT! Man macht den Rollout eines Features, nur halt ohne das Feature. Haha, ihr denkt, es sei G+, und es sieht auch so aus, haha, aber ists nicht, hey, guter Witz.
Im Ernst, das versteh ich nicht mehr, das find ich einfach nur noch dämlich und es wär lustig, wenns nicht so schade um das Potential wäre, das an sich da drinsteckt. Und wenn alles andere, was scheiße ist an Places, nicht auch liegengeblieben wäre, und an Places ist wirklich vieles Scheiße. Bisher hatten man einen Backenddatensatz in Places und Frontenddaten in Maps, die halt oft nur bedingt miteinander zu tun hatten und ungefähr im Monatstakt aneinander angeglichen wurden. Jetzt hat man Backenddaten, die nichts mit den Frontentdaten zu tun haben, in denen wiederum als eigentümerverifiziert deklarierte Daten drinstehen, die ihrerseits nicht im Eigentümerbackend auftauchen. Und all das würde ich mir gefallen lassen, wenn wenigstens irgendwas anderes tatsächlich geändert und verbessert worden wäre jenseits des Designs, aber so hat man sich den ganzen Switch einfach erst mal sparen können. Sorry, ich musste eben mal kotzen, jetzt gehts mir besser, danke fürs Zuhören.
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