…und sowas wie ne Todo. zuerst mal großes Sorry an ein paar Leute in Stuttgart und Tübingen, ich wär gern ein wenig rumgekommen, solang ich unten war, aber ich musste mich leider zu Hause krumm und blutig schinden, es ging einfach nicht. Auch in Ffm yberlegte ich wegen nem Zwischenstopp, aber ich brauch einfach auch zwei Tage zum wieder ankommen. Aufgeschoben, sicher nicht aufgehoben.
Ich hatte ein nettes Gespräch mit ein paar älteren Leuten, ehemalige Arbeitskollegen meines Vaters, in dem es unter anderem um die Jugend von heute und die Lieferbegrenzungen bei der Weingärtnergenossenschaft ging, und damit will ich nen Bogen zu Stasi 2.0 schlagen, auch wenns seltsam anmutet. Ich erläuter das eben.
Also, da gabs von der WG eine Mengenbeschränkung auf soundsoviel Kilo Trauben pro Hektar Anbaufläche. Die findigen Weingärtner lieferten daraufhin ihre Überschüsse zum Traubensaftmachen ab, und weils der WG eigentlich um geringere Ernten und kleineren Ertrag bei besserer Qualität ging, wurde das auch unterbunden. Daraufhin kelterten die Leute halt daheim Wein und tranken ihn selber. Ob das erlaubt gewesen sei, wurde zwischengefragt und die Antwort war „Nein, um Himmels willen, alles heimlich.“ Das gefiel mir. Und mir kam der Gedanke, den Bogen von präventivem Gehorsam angesichts des Überwachungsstaats hin zur Verarmung der Kultur zu schlagen und denk grade dryber nach, obs da nicht viele, viele solche Geschichten gibt, bei denen ich sofort sagen würde, hier handelt es sich um *Kultur*, und die wird vernichtet. Wegen der illegalen Umgehung einer Mengenbegrenzung hielt sich da eine kulturelle Praxis, daheim Wein keltern zu können. Ich finde sowas gut und richtig. Ich kann mich auch noch dran erinnern, wie wir den großen Maischebottich in der Garage stehen hatten, war ne schöne Zeit.
Ich glaub, mir fallen da noch ein paar Sachen ein, aber weitere Storys, immer her damit, mich würds freuen. Ich weiß grade nicht, obs nicht auch eine kulturelle Praxis war, wenn sich in den 50ern auch schon die Gemmrigheimer und die Kirchheimer auf den Dorffesten die Bierkrüge übergezogen haben, aber ich denk, da gibts auch bessere Beispiele und zum Beleg, dass Jugendgewalt nix neues ist und sich auch die Elterngeneration gelegentlich aufs Maul gab und der Himmel kein Loch von kriegte, taugt das auch allemal. Generell die Botschaft: Devianz hat ihr Gutes, Richtiges und Wichtiges.
Ansonsten… beim Auspacken fielen mir ein paar Todo-Listen in die Hand, aber jetzt mal eins nach dem anderen.