Heute kam ein Google-Update beim iPhone rein, und nachdem es doch einen runden Versionssprung machte, war ich etwas gespannt Google Now gibts nun, für iOS und auf .de, und auch wenn ich zu wenig der via App-Googler bin, meine ich doch, dass hier was dickeres passiert. Konkreter: mein erster Eindruck ist der, das Google hier halt die Features schon mal teilweise und soweit sinnvoll testet und ausrollt, die später via Glass eben die Hütte rocken. Mich haut Now jetzt nicht von den Socken, aber ich denke, wenn man sich das ganze eben via Glass denkt und nicht mehr auf dem Smartphone, dann kriegt man eine Vorstellung davon, wo die Reise hingehen soll.
Was hat man? Eine Spracheingabe, die noch nicht so recht vom Hocker reisst. Locationbasierte Dienste, die sich auch erst mal füllen müssen – aber ich denke, das passiert bei der passenden Nutzung und Freigabe entsprechender Googledienste wie Calendar, Maps usw. von alleine. Denkt man sich Google+ Local in Funktionierend dazu,. wirds richtig cool, dann könnte man das kriegen, was mich auf Facebook (Checkin) und den üblichen Locationdiensten einfach noch nicht so anmacht – so die Echtzeit-Checkerei, wer ist wann wo. Das eben auch basierend auf Kalenderfreigaben und/oder Circles – also einfach ein wenig feiner granuliert wie das „Richie ist jetzt im Bergwerk klettern“, das Facebook dann doch eher an alle Welt verkündet.
Das war auch heute so der Nachdenkpunkt. Mal Glass analog vorgestellt. Ich hätte meine Kletterzusage heute nicht in der einschlägigen FB-Gruppe gemacht, sondern eben auf Google Plus. Kalendereintrag folgt. Ich brech auf, krieg direkt die Stauwarnung vor Dortmund, die Ansage, dass X noch unterwegs und Y schon angekommen ist und eine alternative Streckenführung via Maps.
Und natürlich Nähe Bochum den unvermeidlichen sponsored Tipp, dass ich doch auch mal das Neoliet ausprobieren könnte.
Vor Ort kann man dann via Voicebefehl die Kalender syncen und schauen, wann a) alle Zeit haben und b) das Wetter am Isenberg bis abends trocken und vertretbar temperiert ist. Direkt in den Kalender übernommen und die Google+ Community gepostet und die Biergartenempfehlung für anschließend ergibt sich aus den meisten positiven Bewertungen der Teilnehmergruppe im Umkreis X, und so weiter und so fort. Das folgende Klettern kann man POV livestreamen und den daheimgebliebenen a) zeigen, was man gemacht hat und b) anschliessend durchschauen, wo man welchen Griff besser anders genommen hätte und wie man die Route auch hätte steigen können.
Und natürlich wirft man zum entsprechend praktischen Allroundnutzen die kompletten Infos bei Google ein. Aber ich fürchte, das könnte alles verdammt praktisch werden. Stehen und fallen wirds imo mit der Useability – exakt die lässt mich die ganzen Möglichkeiten, die man per se jetzt schon hat, am Smartphone einfach nur selten nutzen.
Mein Ersteindrucks-Fazit, wie gesagt: das da ist ein Test für Glass. Und es ist meiner Ansicht nach spannender zu überlegen, wie diese ganzen Möglichkeiten und Features in Glass umgesetzt, noch besser realisiert, erweitert usw. werden können, als das, was man jetzt hat, derb auf dem Smartphone auszureizen. Btw. auch in Sachen Suchmaschinenmarketing scheint mir hier die Überlegung spannender, was mit dem ganzen Kram auf Glass passiert, als sich den Kopf zu machen, wo und wie auf Google Now jetzt optimiert werden kann. Ganz davon ab, wie viel personalisierter und lokalisierter da alles noch mal wird.