…hiess es wohl in Rostock. Ich weiss nicht, wers genau gesagt hat, aber mal ernsthaft: Ist doch so. Was stört sich wer an diesem Statement? Das kann man doch zugeben, da bricht sich niemand nen Zacken aus der Krone. Man kann sich doch problemlos wahlweise mit dem Nichtserreichen zufriedenzugeben oder eben nicht.
Nur diese ganze Distanziererei geht mir wieder so derbe auf die Eier….
Ja!!! Full Ack!
Hab bisher nur 3 (ok, jetzt 4) dazu gelesen aber es reichte schon.
Was ich immmer am geilsten finde: Die Statements, damit sei man ja „nicht besser als die Politiker“ und so weiter. Dieses implizite Eingestaendnis, dass sich mancher G8-Imperialist ebenso verhaelt wie ein Autonomer, nur eben im groesseren Masstab. Und dann jammern, dass der Protest dagegen kein Karneval der Kulturen ist, sondern dass Steine fliegen. Logisch, wenn die Inder ein Strassenfest feiern, dann ist Monsanto geruehrt und hoert auf, ihren Reis zu patentieren. Wenn in Suedafrika Schwarze uns Weisse zusammen feiern, dann freuen sich die Pharmakonzerne ueber den friedlichen Protest und verschenken ein paar Lizenzen fuer Aids-Generika. Und wenn in Rostock keine Autos gebrannt haette, haette sich Schaeuble oeffentlich fuer sein Misstrauen entschuldigt und ein paar Gesetzesvorschlaege zurueckgezogen. Sicher.
so ganz stimmts nicht: http://www.spiegelfechter.com/wordpress/150/spon-strickt-an-der-rostock-legende
Gruß,
Benny
Mit Gewalt erreichen wir auch nichts, lasst uns Selbstmord begehen in der Hoffnung auf eine bessere Welt.
hat wer zu dem Zwecke ein paar nuklearsprengköpfe herumliegen, die er eh nicht benutzt? ^^
Benny, ich habs gelesen, ja. Imo tut das aber nichts zur Sache – abgesehen davon, dass der Spiegel mal wieder derbst daneben ist. Dass er die Krawalle aufblaest, das hab ich erwartet, dieses ganze haemische „Guckt mal, doofe G8-Kritiker, muessen bei McDo fressen gehen“ geht mir da viel mehr auf den Zeiger.
Aber mir ist ehrlich gesagt scheissegal, ob das jetzt Agents Provocateurs waren, wer angefangen hat und was gelogen und was wahr ist. Fakt ist: Gewaltlos ist in der letzten Zeit *nichts* mehr passiert. Attac probierts seit Jahren, mit guten Argumenten und interessanten und realistischen Konzepten. Was ist passiert? Nichts, ausser weiterer Liberalisierung der Maerkte und der fortgesetzten Gruenisierung von Attac. Heute morgen hatte ichs mit Dobschat von den Studiengebuerhengeschichten. Seit 97 gehts da fantasievoll und betont gewaltfrei zu, was ist passiert? Darf ich mal kurz bitter lachen?
Ohne Flachs, auf die Art von „Erfolg“ kann ich verzichten, denn es ist keiner.
Das Problem sind nicht die brennenden Autos und die Autonomen. Das Problem sind die ganzen Gestalten, die das jetzt scheisse finden und nichts besseres wissen, als sich ueber die dummen „Krawallmacher“ das Maul zu zerreissen. Haltet doch einfach die Fresse, ich kanns nicht mehr hoeren.
Ich vermisse bei fast jeder Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt auf Demos eine andere Perspektive: Die Ignoranz, mit der die Mächtigen Ihre Entscheidungen gegen das Volk, losgelöst von jedwedem Demokartieverständnis und bar jeden Ansatzes von Humanismus treffen, fordert die Gewalttäter heraus, Ihrer Ohnmacht Ausdruck zu verleihen.
[quote]Haltet doch einfach die Fresse, ich kanns nicht mehr hoeren.[/quote]
Dann hör doch einfach auf, es zu lesen. ;-)
Mal ab davon, wer hat behautet er/sie sei besser? Ich nicht. *g*
Ich hab weder Ahnung noch Patentrezept, WIE man denn was erreichen könnte, aber ich habe arge Zweifel, daß das mit Gewaltausbrüchen, wie wir sie grad hier sehen, besser wird.
Mal zu den Studigebühren, Hand aufs Herz: meinst Du,die häten ihre Planungen mal eben geändert, wenn die Studis Krawall gemacht hätten? Studenten hätten bloß obendrein einen schlechten Ruf und einige n Vorstrafenregister. Mehr hätte es eben nicht geändert. Oder sie hätten halt ein paar Unis dichtgemacht. Ob das jetzt besser wär?
Hätten sie, siehe Frankreich.
Sorry Korrupt.
Den schwarzen Block als politische Bewegung zu verstehen, geht mir ein wenig zu weit. Vielleicht ist es aber auch schon zu spaet.
Das mit dem bitter Lachen – geschenkt. Ich glaub, da kann ich wenigstens mitlachen.
Dennoch: Irgendwas laeuft in der Argumentation schief – ich schreib, weil es so gut passt, einfach mal das Wort „Gewaltschutzgesetz“ und wie dieses seinen Einzug in die Politik gefunden hat.
Es geht – langsam!
Ich überleg schon seit gestern, was ich hier diplomatisch zum Besten geben könnte.
madchiq bringt das, was ich denke auf den Punkt.
Gewalt als Lösung zu präsentieren ist wohl wirklich nicht der Weisheit letzter Schluss. Wer Steine schmeisst, Autos abfackelt und Scheiben zerkloppt ist kein Deut besser als die, gegen die er demonstriert.
Clausewitz: „demonstrieren Krieg ist also ein Akt der Gewalt, um den Gegner Staat zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen“.
Ihr macht mir Angst.
Klasse, jetzt nimmt die Blog-Soft, das Strike-Attribut nicht. Ich wollte oben folgendes ausdrücken…
Clausewitz: “Krieg ist also ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen”.
abgeändert: „demonstrieren ist also ein Akt der Gewalt, um den Staat zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen”.“
Erstens: Den Terminus „Mit Gewalt erreicht man gar nichts.“ kann ich so erst einmal nicht entkräften. Aber er impliziert ja den Umkehrschluss, dass man ohne Gewalt etwas erreichen würde und darüber lächle ich dann mal etwas milde. Einverstanden?
Zweitens:
Du würdest also den Tod von täglich 30000 Menschen durch indirekte Gewalt (Vorenthalten von vorhandenen Medikamenten, Hunger, verseuchtes Trinkwasser) und die ungezählten Tote durch Kriege weltweit (55 Millionen seit 1990? Mit wessen Waffen bzw. wer verdient daran?) und das systematische Armhalten und Armmachen ganzer Länder durch IWF und Weltbank qualitativ gleichsetzen mit dem Abfackeln eines (von mir aus 2 oder 3 oder auch 10) Autos und dem Einschlagen einer Scheibe an einer Bushaltestelle? Interessant.
Ärgerlich, dass die Aktionen der Autonomen die Falschen treffen, aber in Konsequenz ist der Protest gemessen an dem, was von den G8 verbrochen wird, noch viel zu friedlich.
Ja… und wenn es halt mit nicht nicht mit Gewalt geht, werden halt andere Methoden ausgepackt.
Hat ja in der Geschichte bisher auch wunderbar funktioniert.
Janz ehrlich, Galtungs strukturelle Gewalt loest das Dilemma, bzw. den Rechtfertigungsdruck auch nicht auf. Und nein, ich fuer meinen Teil glaub weder, dass Sozialismus noch Anarchie eine realistische und lebbare Alternative ist, auch wenn es theoretisch toll waere.
Was aber erwiesenermassen hilft, sind viele kleine Schritte – statt einem grossen Sprung… aber dafuer muesste sich mit der Jugend auseinandergesetzt werden und mit der aktuellen Gesellschaft.
Konstruktiv – und stetig.
Nicht nur, wenn gerade mal ein G8-Gipfel ist.
Euer/Dein (pantoffelpunk) Problem ist, dass ihr Gewalt verallgemeinert. Was in Rostock und sonst bei anderen Demos abgeheht ist aber ganz konkrete Gewalt. Der Stein trifft konkret jemanden an den Kopf, Bullenschwein würdet ihr in konkret nennen. Das Auto, das Fenster, das Fahrrad, Gegenstände und Sachen, die jemand ganz konkret gehören, werden zerstört. Inweit damit eine Besserung der im Beitrag über meinen benannten Missstände einhergeht, vermag ich nicht nachzuvollziehen. Demonstrieren heißt öffentlich eine Meinung zu bekunden, dies mit Gewalt, Zerstörung und Beschimpfung zu tun macht ebenjene Meinungsäußerung nicht verständlicher. M.E. hebelt man mit der Gewalt die eigentliche Argumentation aus. Gewalt kommt immer dann ins Spiel, wenn die Argumente ausgehen. Dies mag vielleicht auch Ausdruck einer gewissen Ohnmacht und Hilflosogkeit sein, aber gutheißen sollte man das jedenfalls nicht.
Eines der Bullenschweine dort vor Ort ist ein guter Freund von mir. Darum solltest Du nicht den Fehler machen, mich in irgendeine Schublade zu stecken, die Deiner Meinung nach passt. Meine Gedanken sind da durchaus etwas differenzierter, als es vielleicht mangels umfassender Ausrcuksfähigkeit den Anschein hat.
Im Übrigen halte ich das bewusste Verreckenlassen von so vielen Menschen aus reiner Profitgier für ebenfalls ganz schön konkrete Gewalt. Nur weil der Neger an sich so weit weg wohnt, wird er doch nicht abstrakt.
Full Ack, zum Verreckenlassen.
Und weisst Du was?
Du brauchst gar nicht bis nach Afrika (wie theatralisch) zu schauen. Diese Entwicklung wird/hat sich in das alternde Deutschland schneller uebertragen, als Du Deinen Zahnersatz oder Deine Spritzen gegen Thrombose, bzw. Haarausfall kassieren kannst. Klassengesellschaft und so…
(Und immer vorausgesetzt, Du machst vorher nicht irgendwie mit einem Schlagstock oder Pflasterstein Bekanntschaft.)
Bei den profitgeilen Schuldigen, bzw. die, die dafuer bestraft werden koennten, (nein muessten) allerdings durchaus genauer hingeschaut werden. Und wie an die ranzukommen ist… da bringt ein angekokeltes Auto oder ein abgemurkster Polizist soviel wie… verdammt, jetzt fang ich auch noch an mich zu wiederholen.
Aber allein, dass wir hier ueber Gewalt diskutieren *koennen* (vorzugsweise auf schicken Mac-Tastaturen) ist schon schoen zivilisierter Luxus.
Und nein, Neues zur Diskussion traegt das auch nich bei.
Wie gesagt, mich nervt dieses Rumgedistanziere. Dann ist gewalt eben Ausdruck von hilflosigkeit. So what? Klar, es waer natuerlich schoener, den G8-Bonzen aufs Maul zu schlagen, aber an die kommt man eben nicht ran. Also macht man klar, dass mans gerne wuerde. Ob das was bringt oder nicht, ist mir ehrlich gesagt scheissegal. Wenn irgend einer der Gestalten auf dem G8 auf den Gedanken kommt, da ist kein Lichterkettchen zum lieb verbal taetscheln und anschliessend ignorieren, da gehts langsam ans Eingemacht, dann ist mir das verdammt nochmal lieber als wenn hinterher alle wieder sagen, ach, die zivilisierten Deutschen, da kann man eben mal die Machtelite einfliegen und alle sind froh, dass sie vor so erhabenem Publikum freundlich auf ein paar stoerende Misstaende hinweisen durften. Sind sie nicht brav und knuffig? Drauf geschissen, ernsthaft.