Dieses und das kommende Wochenende – also am 31.8., 1.9., 7.9. und 8.9. – ist in der Hebebühne Wuppertal und der Utopiastadt an der Nordbahntrasse Supagolf. Und Supagolf ist eine seit nun drei Jahren permanent ausgebaute „Minigolfinstallation“, die auf mich den Eindruck eines Mitteldings zwischen Funsport, interaktiver Kunst und der angewandten Satire auf Sportveranstaltungshypes macht.
Gestern betrachtet haben wir nur die Minigolfbahnen in der Hebebühne – von dort werden heute noch ein paar umgesiedelt. Gestern war auch eine – leider verpasste – Pressekonferenz, auf der das Event gebührend vorgestellt wurde. Und die Bahnen, bei denen sich die Themen über Star Wars, Schwebe- und Kegelbahn bis hin zu einer erfreulich spieltriebanregenden Aufzugs- und Kugelbahnen erstrecken.
Die Macher stellen sich unter Supagolf.de vor, und gestern waren sie auch da und erweckten den Eindruck, a) viel Spass am gerät und b) durchaus auch Interesse an der technologischen Weiterentwicklung der Bahnen zu haben, konkret sprachen wir beim Mate in der Hebebühne über Möglichkeiten, die Wege der Bälle auf den Bahnen via RFID-Chips und NFC nachzuverfolgen. Problem sind die Scanner, die dürften ein nicht unerheblicher Kostenfaktor sein.
Spannend finde ich ja eh, wieviel hier in der Wuppertaler Nordstadt so „abseits“ vom etablierten Kulturbetrieb und „einfach so“ passiert. Ein bisschen erinnerts mich vom Prinzip her an den Rundlauf in der Speckschweiz in Bochum, nur eben „für sich“ und insbesondere halt, weil mans kann.
In den konventionellen Medien habe die Geschichte – wie viele andere hier im Eck – weitgehend nicht stattgefunden. Wobei ich mich frage, ob das nun gut oder schlecht ist. An sich bin ich ja dafür, dass man mitbekommt, wenn irgendwo Leute einfach was cooles machen, eben weil sie es können und es Spass macht, und nicht, weil sich der Kulturdezernent der Stadt sowie das Regionalsponsoring der IHK dafür interessiert und sich nebenbei noch die üblichen politischen Akteure beim Kulturgutfinden fotografieren lassen wollen. Es wär nur schade, wenns deswegen Leute nicht mitbekommen, denen das gefällt, und deswegen… hier mal verbloggt, vielleicht kommt wer aus der Ecke gucken, ders sonst verpasst hätte.
Wie gesagt, morgen ist Turnier, wer mitmachen und auch was gewinnen will, zahlt nen obulus, alles andere kann man nach belieben und für Lau spielen, ausprobieren, angucken. Und ich mag mit dem meiner Ansicht nach schönsten Satz aus dem netten Begleitprogrammheft schließen:
„Wer’s nötig hat, bei Supagolf zu schummeln, der sollte über sein Leben nachdenken.“
2 Responses to Supagolf: Minigolfkunst in Wuppertal