…hat der gute Stefan Ackermann zugenommen, seit ich ihn das letzte mal gesehen hab. Das muss irgendwann so vor fünf, sechs Jahren auf dem Spielboden in Dornbirn gewesen sein. Er sieht immer noch aus wie die angestrichene, wandelnde Leiche eines Bulimikers und macht nen klasse Job auf der Bühne, nur wars mit dem Sound heute nicht ganz der Brüller. Das Ich muss klingen, und das tats heute nur bedingt. Stimme oft zu leise, dann oft der Synth dito, und beides ist einfach wichtig, wenn Das Ich funktionieren soll.
Aus der Konserve kann ich Das Ich selten vertragen, obwohl ich gelegentlich für ein gewisses Pathos empfänglich bin (Himmel, ich hab grade Type 0 Negative an), da kommts mir gelegentlich einfach zu dicke. Live passt das aber wie Faust auf Auge, eine der wenigen Bands, die dick aufgetragenes gut und stimmig rüberbringt. Mehr als das, eigentlich. Irgendwie komisch nur, dass sowohl Ackermann als auch Kramm hervorragend gelaunt zu sein schienen. Irgendwie ein wenig unpassend, aber wenn man bedenkt, dass sie das bedauernswerte Schicksal haben, aus Bayern zu kommen, gönnt man ihnen das eigentlich doch wieder von Herzen.
Nun ja, schön wars, und dann bin ich wieder heim. Und natürlich weiß ich, dass das Folgende vollkommen vermessen ist, bedenkt man vor allem den Schwachsinn, den ich die Tage wieder im Netz und in der Mailbox lesen durfte musste, aber wenn ich viele Leute gut gelaunt „Gott ist tot!“ rufen höre, ists mir fast danach, die Kanne zu füllen und einem kleinen Pflänzchen Hoffnung für die Menschheit wieder ein paar Schlucke Wasser zu gönnen.