…scheint mir die aktuelle Geschichte um den „Bundestrojaner“ und die anstehende BKA-Gesetzesreform zu sein. Wie nebenan getickert, mir ist das alles zu dumm, was da in der Vergangenheit geäußert wurde. Ich glaube, dass der Bundestrojaner eine Nebelkerze ist, an der sich der Widerstand und das Medienrauschen entzündet, und hinterher wird da eben zurückgerudert und der Rest der BKA-Gesetzgeschichten durchgeprügelt.
Wenn ich mir den Heisetext zum Thema ansehe: Alle, *ALLE* kritischen Stimmen zum Thema hängen sich an der Online-Durchsuchung auf. Niemand kommt mit den erweiterten Möglichkeiten zur Rasterfahndung, zur Wohnraumüberwachung, was auch immer. In dem kolportierten BKA-Gesetzesentwurf ist ein Arsach voll Zündstoff drin, aber nach der derbst inkompetenten Vorgeschichte zum Bundestrojaner hängen sich eben alle auch nach dem Leckschlagen des kompletten Entwurfs am Bundestrojaner auf.
Ist das VT, wenn es mir so vorkommt, wie wenn da ein einzelner Teil eines Überwachungsgesetzes bewusst inkompetent an der Öffentlichkeit inszeniert wurde, die Aufmerksamkeit anschließend vor allem auf diesem Teil liegt und der ganze Rest in Berichterstattung und im Bewusstsein der Öffentlichkeit viel zu wenig präsent war, damit sich da auch noch was formiert, was in Richtung „Nein, wollen wir nicht“ geht? Der Bundestrojaner ist inzwischen *derart* gehyped, wenn *davon* abgerückt wird, das ist doch der Bringer schlechthin, mit dem man *alles andere* durchhauen kann und bei Nachfragen fragen „Was wollt ihr denn noch? Wir haben doch schon den Bundestrojaner eingestampft!“.
Wie gesagt, das ist an sich eigentlich ne recht platte Strategie. Aber selbst die kommt mir klüger vor wie die erschreckende Blödheit, die in Bezug auf den Bundestrojaner zur Schau getragen wurde. Und verdammt, ich mag viele der politischen Akteure in .de nicht, aber ich halte den *kleinsten* Teil dort für dumm.
Ach nein, auf einmal? ;)
Als ich dir gleiches mit dem gehypten Schäuble erzählte, bekam ich als Antwort den Tadel, mir liegt nicht viel daran per se alles schlecht zu machen :o)
>Wie gesagt, das ist an sich eigentlich ne recht platte Strategie.
Aber mal von der Unwesentlichkeit abgesehen, die Strategie wirkt doch. „Unser“ Umfeld mag sich ereifern ob dieser Dinge, aber der Rest? Meine Mutter ist sich diesem Umstand kaum gewahr, außer das sie ohnehin nicht mit der CDU konform läuft, meine Schwester beispielsweise siehts auch eher locker, gemäß dem Motto das wäre nur eine Phase. Es gibt immer „wichtigeres“, um die jeweils brisante Thematik zu ignorieren. Eine patente Lösung, zumindest ein Drittel davon, wäre mir schon recht … wie zur Hölle mache ich aufmerksam? Reche ich kurzatmig, wischt man es belanglos beiseite, gehe ich ins Detail oder treibe die Textlänge in die Höhe wirke ich mitunter ermüdend, schreie ich Zeter und Mordio geben die Leute Fersengeld, mime ich den Oberlehrer erreiche ich ebenso wenig. Die goldene Mitte ist also gesucht bevor man sich Gedanken um die Strategie der „Gegenseite“ macht. Denn diese Banalität zieht imho. Ich eiere da wirklich herum, weil mich die Sache tatsächlich interessiert …
Es ist den meisten Leuten einfach egal.
„Ich hab nichts zu verbergen“ und damit hat sich das und ob sie dann überwacht werden ist ihnen egal, weil das ist ja die Regierung die das macht und die ist absolut vertrauensvoll und es würde nie vorkommen, dass ein Beamter des BKA seine Möglichkeiten missbraucht um Unschuldige zu bespitzeln oder dass jemand bei der Onlinedurchsuchung was untergeschoben wird.