Rassisten, Facebook und Blockwarte: Natürlich kann der Arbeitgeber Bescheidkriegen

Zwei Sachen treiben mich grade in der Facebook/Auf Nazis beim Arbeitgeber hinweisen/Löschen oder Strafverfolgen/Nippel vs. Nazis-Diskussion um. Zum einen: Natürlich darf man Rassisten beim Arbeitgeber melden, und das Unbehagen ob der „Blockwartartigkeit“ braucht kein Mensch dabei zu empfinden. Und natürlich ist Facebooks Nippel böse, Nazis hinnehmbar-Haltung zum Kotzen, aber das „Facebook lösch endlich“-Schreien ist mir eher unheimlich.

Das Facebook-Hetzer melden/Blockwart-Ding halte ich für ein komplettes Äpfel/Birnen-Phänomen. Man möge sich erinnern: ein Blockwart müht sich, das mitzubekommen, was eben nicht öffentlich, im Geheimen, im trauten Kämmerlein besprochen wird. Er berichtet von Sachen, die für ganz bestimmte Ohren sind und eben nicht für die Öffentlichkeit. Wenn an meiner Schlafzimmerwand gelauscht wird und anschließend verschiedene Akteure informiert werden, dass ich ein Faible für eine Melkfett-Ganzkörperbeschmierung mit anschließenden unaussprechlichen Praktiken habe und ich anschließend dadurch Repressionen erleide, dann ist das das Ergebnis von Blockwartmentalität und Denunziation.

Wenn ich mich hingegen mit einem Schild „Melkfettficks machen Laune!“ auf den Marktplatz stelle und auf Nachfrage allen Interessierten detailierte Einblicke gebe, dann brauche ich mich nicht beschweren, wenn das nicht nur interessierte Brüder und Schwestern im Geiste mitbekommen. Und genau dasselbe ist der Fall, wenn sich jemand öffentlich rassistisch und menschenverachtend äußert. Das kann der Arbeitgeber natürlich gerne mitbekommen, und natürlich kann er den Rassisten dann rausschmeissen. Es werden Leute wegen ganz anderen Sachen entlassen, und wenn der Kollege gelegentlich öffentlich bekundet, bestimmte Personengruppen gern im Gas zu sehen, dann ist das ein Problem für Unternehmen, Mitarbeiter und Kunden, und ich will nicht gezwungen sein, mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten. Weiterlesen

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Nein, ich sollte besser jung sterben (Betrachtungen zur Volksbankwerbung)

Der Puff-Werbeoffensive letztens fand ich per se ja eigentlich sympathisch, aber die letzten zwei Tage fiel mir auf dem Heimweg ein Großplakat auf, das ich erst nicht direkt zuordnen konnte und eher in Richtung „Was provokantes von Brot für die Welt“ eingeordnet hatte, um dann festzustellen, nein, ist Volksbank. Anschließend wusste ich nicht mehr so recht, auf wievielen Ebenen mir das falsch vorkam.

Volksbank-Werbung

Volksbank-Werbung

Was soll man antworten? „Klar kann ich!“ – dann ist man wohl nicht die Zielgruppe. „Hm, eigentlich nicht.“ – und dann wirds ausgerechnet die Volksbank richten? „Nein, und ich lebe in einem stinkreichen Drecksland, in dem man sich ernsthaft diese Frage von einem verfickten Werbeplakat stellen lassen muss!“, kommt mir noch in den Sinn, aber ich vermute, das ist nicht intendiert.

Arbeitshypothese: das ist eben provokant an junge Leute gerichtet, die sich darüber keine Gedanken machen und deren vermutete YOLO!-Haltung da überspitzt hinterfragt werden soll. Nichtsdestoweniger, ich finds einfach nur supergruselig und les da nur ein „Wir sind inzwischen soweit, dass man sich durchaus ernsthaft Gedanken machen muss, besser früh zu sterben als alt zu vegetieren“. Ich mag da sensibilisierter als andere sein, aber das ist mal nicht wirklich an den Haaren herbeigezogen. Weiter halte ich mich an sich für recht schmerzfrei, was Werbung in allen möglichen geschmacklichen Ausprägungen angeht, himmel, wann reg ich mich schon mal über Werbung auf, und an sich reg ich mich ja auch nicht auf, ich bin nur ein bisschen rat- und auch fassungslos. Liegts an mir?

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Blogger für Flüchtlinge. Auch Böse Menschen(tm) können helfen.

Blogger für Flüchtlinge ist eine Gute Sache und es ist mir etwas peinlich, dass ich grade nur mit negativen Assoziationen hier meinen Kommentar dazuschreibe: ein wenig Geld rübergeschaufelt hab ich insbesondere mit dem guten Gefühl, wie sehr das die Naziarschlöcher ankotzen muss, und den „Das will ich unterstützen“-Gedanken hatte ich mit dem ersten Gedanken, dass ich das trotz des Mit-Initiators Nico Lumma mache, dessen weichgespültes Sozengetue und Springer-Engagement mich nerven. Aber was dem Fick, auch böse Menschen können helfen.

Auf einfach-lecker-essen stieß ich drauf und über den Link wiederum zu den Blogrebellen, deren Artikel mir dann recht schnell klarmachte, dass ich nicht bloss hier vor Ort ein wenig was tun könnte. Speaking of: das nicht ganz einfache Helfen in Wuppertal ist nach wie vor ein Thema und wenn ich da weitere Infos hab, wird mans hier lesen, bislang ist die Situation in Sachen Koordination/Strukturen aber unverändert.

Insofern: hier kann man ein paar Menschen mit Spenden unterstützen, die das ganz sicher verdammt gut brauchen und benötigen. Und das schöne: es geht natürlich aus Solidarität und schlichter Menschlichkeit. Es geht auch einfach mit dem guten bösen Gefühl, dass es die diversen widerlichen Arschlöcher ganz massiv ankotzt. Sucht euch die Motivation aus, funktioniert beides ganz prächtig.

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Heiko Maas lügt und Merkel will sich von Rassisten wählen lassen

Ich mag die provokante These kurz hinterfüttern. Heiko Maas behauptet, man müsse „mit aller Härte des Rechtsstaats“ gegen die rassistischen Brandstifter vorgehen. Dass das gelogen ist, weiss jeder, der schon mal vor einem Castor oder einer Stuttgarter Bahnbaustelle saß.

Dass das auch gar nicht in dieser Form gewünscht ist, allenfalls eine Alibibehauptung, weil sich die aktuellen Zustände ja scheisse aussehen im Ausland, nun ja, es ist ja nicht so, dass brennende Flüchtlingsunterkünfte, eine durch alle Schichten rassistische Gesellschaft und eine rechtsblinde, naziunterwanderte Bullerei erst seit gestern hier Probleme sind, von NSU-Versagen und den vergangenen Übergriffen ganz zu schweigen.

Und das Schweigen Merkels ist in seiner dröhnenden Lautstärke nur dadurch noch ansatzweise erklärbar, dass sie eben ein Problem damit hat, den Rechtsaußen-Faaschowählerkreis zu verprellen, von dem sie offenbar lieber selber das Kreuzchen hat, auch wenn man dafür eben nichts tun darf, wenn der Mob die Asylanten anzündet, sondern eben nur vage fabulieren darf, was so alles möglicherweise „Deutschlands nicht würdig“ ist. Wenn man hier eh keine Wähler haben will, wäre es das Leichteste, klare Kante zu zeigen, allein, man will sie wohl.

Augenwischerei, Lüge und Tolerieren eines rassistischen, mordenden Mobs in .de, man überzeuge mich gerne vom Gegenteil. Mit Taten, bitteschön.

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CCCamp15, Rückblick

Das INternet zerstört mein Leben.

Das Internet zerstört mein Leben.

So, ein letzter Rückblick, und vor allem ein paar Bilder. Das Internet zerstört mein Leben, und entsprechend war das Camp dieses mal von meiner Seite her außergewöhnlich entspannt. Klar hatte das damit zu tun, dass ich das erste mal mit großem Zelt, Auto, Grill und richtig schönen Gemütlichkeitsaccessoires unterwegs war und man mit „schmalem Gepäck“ (was auf dem Mopped in den Rucksack passt (automatisch mehr in den Hackcentern und Vortragszelten unterwegs ist. Hier kann man aber nach Belieben nachholen – Vortragsprogramm ist weitgehend komplett aufgezeichnet und zum nachholen veröffentlicht. Ich hab auch einige nachzuholen (die Torifying Tale!), aber das wird sich weisen.

Aluhut-Workshop: The Alu Basecap

Aluhut-Workshop: The Alu Basecap

Aluhut-Workshop: Gerüstet fürs Gewitter

Aluhut-Workshop: Gerüstet fürs Gewitter

Außerdem ist es ja nicht so, dass wir nur gegrillt und gefaulenzt hatten. Wir haben Aluhüte gebaut! Es denkt sich nachweisbar leichter und freier!

Zelte bebadgern

Zelte bebadgern

Dass „Badger badger badger“ der Titelsong des Camps werden sollte, schlug sich leider vor Ort nur selten nieder. Wir bebadgerten zwischenrein die Zeltnachbarschaft mit dem Zehnstundenmix, ich kanns empfehlen. Kinder, das war eins der ersten Memes, know your history!

Selfiecam, Leiwandville

Selfiecam, Leiwandville

Selfiesoup, Resultat

Selfiesoup, Resultat

Das Leiwandvilel hatte eine Telefonzelle aufgestellt, in der unter anderem ein Knopf für eine Selfiecam war. Man wusste nicht genau, ob sie tat – die ersten zwei Tage nicht, soweit ich sah, aber dann tat sie irgendwann. man merkts, wenn man auf den Knopf drückt und dann die Cam-LED kurz aufleuchtet. Ohne Knopfdruck keine klarheit. Anschließend ist man auf Soup.

Weiter natürlich die obligatorischen Nachtbilder – wobei hier das aktuelle iPhone leider immer noch an Grenzen stößt. ich mag anmerken, dass es aber auch die geilen kameras schlicht nicht hinbekommen, da die Atmo auch nur annähernd zu kriegen.

Fairydust, obligatorisch

Fairydust, obligatorisch

Campbeleuchtung und Campnatur

Campbeleuchtung und Campnatur

Viele schöne kleine Details. Schon zum Aufbau wurden einige Bäume bestrickt. Das Purpurtentakel vermisst einen Saugnapf und scheint den eigenen Schrumpfstrahl abbekommen zu haben, aber man begegnet ihm auch so gerne.

Guerillaknitting

Guerillaknitting

Purpurtentakel

Purpurtentakel

Die Ziegelei erfuhr dann später einige Beliebtheit, als ich meine erste und einzige Camp-Evakuierung bislang erleben durfte. Wir schauten sie uns in leerem Zustand an, später beim Gewitter wurde das Gebäude wohl intensiv als Sicherheits-Unterstand genutzt.

Lore in der Ziegelei

Lore in der Ziegelei

Maschinen, kraftvoll

Maschinen, kraftvoll


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CCCamp15, Tag 3, Rad1o und Schöne Dinge

Rad1o

Rad1o

Ein wenig Unwetterwarnung gabs, aber bei der Warnung blieb es auch. Heute gut getimed angestanden und das Rad1o eingepackt, Bisher läufts in den Basiceinstellungen, mit Firmware/Updates rumspielen muss ich noch ein wenig den Rechner feinabstimmen, aber das war mir heute zu stressig.

Wir hatten ein wenig Kleinkram gelötet und ich bin seitdem als Nervfaktor deutlich kompetenter und besser ausgestattet: mit einem Primitivsynth, der die Tonhöhe durch lichtempfindliche Diode steuert, kann man enorm effizient Leuten auf den Geist gehen. Versuche, zusammen mit einer Drmmachine auch ordentliche Soundkulisse zu bauen, nun, wie solĺ ich sagen, es ist Luft nach oben.

Einiges erfahren haben wir über Geodomes, und ein paar Pläne im Kopf, für die wir wahrscheinlich auch mittelfristig mal den Lasercutter vom dev/tal bemühen müssen. Es stehen einige.

Geodome

Geodome

Geodome, tagsüber

Geodome, tagsüber

Ein wenig Vortragsprogramm auch, aber heute war ich ein wenig schwach bei der Auswahl, enttäuscht und verpasste dazu die TOR-Session. Egal, gibt Aufzeichnungen. Stattdessen bei Ruedi reingeguckt. Schauts euch an, es ist wichtig und macht mir Sorgen. Generell hab ich mich dieses Mal ziemlich ums Bildungsprogramm gedrückt, aber man kriegts ja mit. Hier mal Strem, dort sich mit Leuten unterhalten: eine Frauenorganisaton, die mit Drohnen Abtreibungspillen über die Grenze in restriktive Länder (Polen!) fliegt und dafür Ärger mit den deutschen! Behörden bekommt. Eine semiphilosophische Debatte über den Drohnenkrieg, und die ernüchternde Bestandsaufnahme von Constanze zum Bundestrojaner. Man geht viel schlauer und mit einigen Ideen weg, wenngleich Hoffnung ist immer so ne Sache.

Zumindest die Roboter scheinen von der Übernahme der Weltherrschaft noch entfernt, aber vielleicht liegt mein Eindruck an der Stichprobe.
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cccamp15, Tag 1, kurze Retrospektive

So, der erste richtige Camptag ist rum. Es war ganz passend, was wir dann neben Socializing und Sachengucken an Programm mitgenommen haben – wie man komplizierte Dinge einfach erklärt, dann eine zurecht gefeierte Netzpolitik-Session mit Markus und Andre, Infos aus dem NSA-Ausschuss und zum Schluss eine sehr erfreulich subversive Infosession zu zivilem Ungehorsam. Ich liebe die Startfolie.

Ziviler Ungehorsam FTW

Ziviler Ungehorsam FTW

Landesverräterspotting

Landesverräterspotting

Man kennt ja die Netzpolitikgeschichte, aber eine der „Kleinigkeiten“, die mir bislang nicht aufgefallen sind: das immense Echo im Ausland. Konkret: wie viele ausländische Medien sich bei Netzpolitik gemeldet haben und vergleichsweise entrüstet über den Vorgang berichteten. Wo sich mir eben die Frage stellt:
– ist .de in den Augen des Auslands wirklich so enie INsel der Seligen, dass man darüber so dermassen überrascht ist? (Ich denke, teilweise schon, grade auch ioerror verblüfft mich da immer wieder, wie er – zugegeben vor seiner Folie des in-den-USA-nicht-mehr-sicher-seiens – da die deutsche Freiheitlichkeit preist.
– und wenns so ist, wie sehen die Medien dann die Zustände in ihren eigenen Ländern? USA,UK geschenkt, aber grade, wenn dann irgend eine nepalesische Zeitung berichtet über zunehmenden Totalitarismus in Deutschland, was sind das für Hintergründe, Vergleiche, Vorbilder, abschreckende Beispiele usw.?

Auf alle Fälle anregend. Gestern waren dann auch nochmal R4dio-Ausgabeschlangen, aber das war uns dann ein wenig zu lange. Stattdessen Spaziergang übers Feld.

Elfenwald.

Elfenwald.

Hier läuft ein Hörspiel

Hier läuft ein Hörspiel

Nachts ists einfach wow. Tagsüber fanden wir unter anderem eine großartige automatisierte Crepe-Erstellung, die laufenden Aufbauten der Seidenstrasse (Rohrpost läuft leider noch nicht) und eine Latte anderer schöner Dinge.

Die Crepemaschine bzw. der benutzte Teig muss nach Anreise immer erst auf die lokalen Besonderheiten des Mehls angepasst werden. Einfacher ist das Seitenwind-Feintuning, da kann man einfach den Teigauslass drehen, damit es kein Loch in der Mitte gibt wie hier zu sehen.
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cccamp15 – Chaos Communicaton Camp 2015, Tage -2 und -1

Anfahrt, cccamp2015

Anfahrt, cccamp2015

Gestern gings los aufs Camp. Im Vorfeld schon die üblichen Packereien und „was nehmen wir mit“-Überlegungen, und bei mir ne Premiere – zum ersten mal mit einem größeren Zelt und einem Auto voll Kram auf dem Camp. Die letzten war ich in der Regel ja mit Motorrad, und dann ists eben, was in den Rucksack passt. Nun also mit motivierter Begleitung auf Achse.

UNd außerdem mit zwei Tentakeln, einigen Aliens, etwas Beleuchtung, einem Gasgrill, aufblasbarem Sofa und, wie sich rausstellte, zu weńig Kabeln.

Die letzten Kilometer durch tiefe, ostdeutsche Pampa, und dann auf die Alte Ziegelei, und das ist mal wirklich ein geiles Gelände. Zelt aufbauen – grade zwischen Chaos West und der Quadrature du Net, die auch direkt die Tentakel in ihr Teehaus übernahmen.

Zelt, tagsüber

Zelt, tagsüber

Aussicht aufs Ziegeleigelände

Aussicht aufs Ziegeleigelände

Chaos West baut eine Bahn...

Chaos West baut eine Bahn…

...und LQDN ihr Teehaus.

…und LQDN ihr Teehaus.

Die Bahn fuhr dann auch prompt zum ersten mal – den Bau hatten wir leider verpasst. Überhaupt ist das Gelände hier voller Schmalspurschienen, die – nicht alle, aber viele – durchaus befahren werden / werden können.
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Flüchtlingen helfen in Wuppertal, nicht ganz leichtgemacht

Vorweg: ich will hier gar niemand an den Karren pinkeln, im Gegenteil – alle Leute, mit denen ich zu tun hatte, waren wirklich engagiert und cool unterwegs. Es scheint mir eher eine Sache fehlender Koordination und der knappen Personaldecke in den einschlägigen Bereichen, die ja auch nicht erst seit gestern eine Problem ist,

Hintergrund: Über verschiedene Quellen standen hier drei Rechner rum, die man noch wunderbar als Surfstation gebrauchen kann. Weiter hatten wir selber und im Bekanntenkreis mal geschaut, was alles hilfreich/nützlich sein könnte und nach kurzem Abchecken der Abwurfstellen ein Auto vollgeladen.

Plan war Wuppertaler Tafel oder die Diakonie, beide mit entsprechenden Einrichtungen am Start, wo Gebrauchsgüter, Klamotten etc. sozialkaufhauslike an die Leute gehen, die sie nötig haben.

Nun kriegten wir von eine Freund, der vor Ort im Flüchtlingsheim war die Info, dass dort (wenig überraschend) niemand über Geld verfügt – nach Aufnahme kriegen die Luete Lebensmittelgutscheine und das wars. Nur: beide Stellen, wo wir anliefern wollten gaben an, dass sie eben zu zwar sehr niedrigen Beträgen und nur an Bedürftige abgeben, aber eben zu *Geldbeträgen“ – eine Ausgabe an die Leute, die eben über keinerlei Bargeld verfügen, ist dort nicht vorgesehen. Wenn also der Plan war, Leuten eine Möglichkeit zu geben, zu zurückgebliebenen Verwandten via Rechner Kontakt aufzunehmen (Internetzugang ist ja nochmal ein anderes Problem): die kommen garantiert nicht an die Kisten, wenn wir sie dorthinbringen.

Wir hakten nochmal nach und fanden heraus, dass die Stadtmission tatsächlich direkt Sachgüter an die Flüchtlingsheime bringt. Direkt hin kann man nicht/nur im Ausnahmefall, weiter muss ich zugeben, liefere ich lieber wo was ab, wo die Leute einen ansatzweisen Überblick haben, was wo fehlt – nicht dass die Leute ohne Kochtopf einen Rechner und die ohne Rechner zwei Tüten Kinderspielzeug kriegen.
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Kurdistan-Demo Wuppertal und eine dringende Leseempfehlung

Gestern war Kurdistan-Demo in Wuppertal, wir waren da mit geschätzt 300-400 weiteren Leuten. Einmal gut, andererseits irritiert mich das Untergehen des Themas angesichts der durchaus möglichen bis naheliegenden Handlungsmöglichkeiten Deutschlands/des Westens/der NATO grade sehr. Themen der Demo: Solidarität mit den kurdischen Kämpfern, Protest gegen das Vorgehen der türkischen Regierung, die aktuell mehr die PKK als die IS zu bekämpfen scheint, Kampf gegen IS. Mit alldem kann ich mich an sich prima identifizieren.

Kundgebung pro YPJ, die Frauenbrigade der YPG

Kundgebung pro YPJ, die Frauenbrigade der YPG

Die Situation: Der IS führt Krieg insbesondere auch in den Kurdengebieten im Nordirak, gegen die dortige kurdische Bevölkerung und ihre Streitkräfte, insbesondere Peschmerga und YPG. Unterstützung gibt es für die Kurden teils von den Westmächten, auf der anderen Seite nutzte die türkische Regierung den jüngsten Anschlag in der Türkei, zwar auch einzugreifen, das aber nicht unbedingt gegen IS, sondern eben auch gegen die PKK, die an der Seite anderer kurdischer Verbände gegen den IS kämpft. Einen Überblick der verschiedenen Gruppen hat Enno hier zusammengetragen.
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