Balkonkraftwerk? Fensterkraftwerk geht auch, ist easy

Fensterkraftwerk, schmales Solarpanel, Custom Montage

Fensterkraftwerk, schmales Solarpanel, Custom Montage

Ich bin unter die Fusionsfarmer gegangen. Kernfusion ist geil, Reaktor scheint jeden Tag, geeignete Ernter gibts für schmales Geld und auch für schmale Fensterbänke. In meinem konkreten Fall wars ein Kickstarter-Projekt, das mir Anfang des Jahres über den Weg lief und einen „Shut up and take my money“-Reflex auslöste. Die Idee: Schmale Panels und kleine Wechselrichter für die typische „Mietwohnung im Stadthaus“-Situation, wo Dächer und Balkone nicht die Regel sind. Kickstarter ging im zweiten Anlauf durch und nun gibts fensterkraftwerk.de und ich finde das gut und richtig.

Seit heute liefert das Teil nun Solarstrom
und ist ordnungsgemäß angemeldet, und hier nun ein paar Erfahrungen meinerseits mit dem 90WP Kickstarter-Set. Long story short: funktioniert, ist bürokratietechnisch einfacher, als man denkt, montagetechnisch briet ich mir ne Extrawurst, aber nun. (UPDATE: Zwei Tage später rückte die WSW an, aber alles gut :) Details am Ende.)

Breite Solarpanels für den Fenstersims, 2x30Wp, Custom Montage

Breite Solarpanels für den Fenstersims, 2x30Wp, Custom Montage

Hier laufen drei Module mit jeweils um die 30Wp und sind insgesamt bei Direkteinstrahlung für 60 Watt rein netto gut. Das ist Kleinvieh, und mehr als Kleinvieh ist hier kaum zu halten, aber hey, es macht Mist. Einmal das schmale Fensterbankmodul (110×17), das ist gedacht für die klassischen schmalen Fensterbänke. Wer ausladendere Simse hat, kann die tieferen Module nehmen – ich hatte noch zweimal das Format 50×35, nur aber platzbedingt längs nebeneinander montiert. Weiterlesen

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Google Analytics 4: Google-Probleme, GA4-Prios und nicht feiernde Datenschützer

Google hassen sollte eine meiner Soft Skills sein, der auch gesellschaftlich akzeptiert ist, meine Gründe sind nicht immer mehrheitsfähig, aber vielleicht mag sich doch wer mitärgern oder in sich reingrinsen. Warum indessen die Datenschutzblase keine Party macht, versteh ich nicht recht, wobei, vielleicht doch, ein nicht unbedeutender Teil derselben ist schlicht nicht wirklich frisch unterwegs, aber nun, Probleme anderer Leute. Google hassen, Google Analytics 4.

Ich bin gewillt, den inzwischen ein Jahr laufenden Übergang in weiten Teilen als durchaus beachtlich einzuschätzen, weil ich mir vage vorstellen kann, was es heißt, ein von sehr vielen Menschen sehr extensiv genutztes Tool mit einer gigantischen Datenbasis, einer Unzahl an Schnittstellen, Metriken, Analyseprozessen etc. im laufenden Betrieb auf Datacenterebene neu zu bauen, wir reden hier ja von vermuteten Serverrack-Kilometern, die da am Rödeln sind. Aber. ABER.

Yalla, Google!

Drei Wochen sinds noch, dann dreht Google Universal Analytics den Saft ab, dann gibts nur noch GA4. Dort finde ich elementare Metriken in der Live-Ansicht (Echtzeit/letzte 30 Min) durchaus und in den Berichten… nicht. Die will man dann in einer nach wie vor unsäglich frickligen „explorativen Analyse“ nachbauen und die entsprechenden Werte werden nicht gefunden. Da will man den Kram im Datastudio, verzeihung, im neuen, viel besseren Lookerstudio bauen und der Google-Connector schiebt die Dimensionen/Metriken nicht durch. Die Daten sind aber alle da, man kann sie nur nicht analysieren. Verzeihung, man kanns unter Umständen doch, wenn man einen Drittanbieter-Connector von Supermetrics verwendet, der gegen eine geringe Gebühr verwendet werden kann und skurrilerweise knapp Faktor drei mehr Messwerte/Dimensionen Richtung Looker schiebt. Warum, gottverdammt, WARUM in drei Teufels Namen?

Da werden eCommerce-Daten nicht angezeigt, wenn man nicht ihre Parameter in GA4 alle erst mal durchdefiniert, obwohls Standardmetriken sind (page_location, ey, trieft von Exotik), die man (folgend oft bemühbarer Satz: to add insult to injury) in den Echtzeitdaten auch noch sieht. Ich vermute schwer, die Arbeit, die man sich hier macht, ist in drei Wochen überflüssig, weils dann OOTB geht. Aber will man sich drauf verlassen? Nach den Vorgeschichten bislang? Und Googles Deadline-Vorgehensweisen?

Ha, ich hatte hier auf dem Blog mal Google Adsense, und wißt ihr was? Für Adsense soll es demnächst eine Datenverbindung zu GA4 geben. Demnächst. Für Adsense. Die beschissen dickste Display-Werbeplattform im WWW.

Hey, wir arbeiten dran.

Hey, wir arbeiten dran.

Da sagt Google, dass sie grade was am bauen sind und man deswegen, haha, zügig zu GA4 wechseln soll.

Spürt ihr verdammt nochmal überhaupt noch irgendwas? Oder baut ihr grade alle am nächsten Large Language Model und habt keine Zeit mehr für Brot und Butter-Tech, den ja nur die ganzen Deppen einsetzen, mit denen ihr eure Kohle verdient?

Ich vermute schwer, ja, und wahrscheinlich auch da mit beschissenem Erfolg, sonst hätte man mal einen Google Bard-Ableger drauf trainieren können, wenigstens die elementareren Anfragen im Analytics Support-Forum von Google mit einem hingerotzt-teilpersonalisierten „das geht noch nicht, aber zweifellos bald, bleibt geduldig und zuversichtlich“ zu beglücken. Dort stapeln sich seit *MONATEN* die Supportanfragen eurer verdammten Kunden und, nun, man kann natürlich auch einfach „Fickt euch“ unter jeden verdammten einzelnen Post schreiben, aber das wäre wahrscheinlich schon zu viel der Aufmerksamkeit: Weiterlesen

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Gedanken zu LLM/AI, ChatGPT/Bard und Knowledge Graphs

In den letzten Wochen grübelte ich einiges zum Thema ChatGPT, Bard und generell den LLMs, die grade diverse Branchen aufmischen. Naturgemäß schau ich aus der SEO-Ecke drauf und muss zugeben, nicht so recht die Finger draufzukriegen. Insofern, eine Latte Gedanken (hoffentlich einigermaßen klug) und viele offene Fragen (hoffentlich einigermaßen spannend).

Um kurz zu umreißen, wo ich entlangdenken will:

Ich gehe davon aus, das LLMs/AIs bereits jetzt stupide Text- und Grafikjobs erledigen, das eine Gute Sache sein kann, und weiter durchaus auch Kreativität der menschlichen Akteure in den entsprechenden Branchen fördern können. Gruselig wird die Kiste in Richtung „Spammen der Diskurse“ und genereller Manipulation, rechtlich wird die Rechtslage in Sachen Trainings- und Ergebnisdaten noch witzig. Spannend scheint mir, wer letztendlich damit Geld verdienen kann bzw. wird und womit (siehe auch den Google-Leak zum Thema, wo das „Wir können nix damit verdienen!“ der etwas unbeachtete Elefant im Raum von „Himmel, das können jetzt alle, und womöglich besser als die üblichen Verdächtigen“ ist.)

Knowledge Graph-Strukturen. Alt und bewährt!

Knowledge Graph-Strukturen. Alt und bewährt!

Aus der SEO-Perspektive seh ich LLMs unverändert als weitgehend untauglich für eine zuverlässige Wissensorganisation bzw. -aufbereitung. „AI“ lass ich da bewusst weg, siehe unten. Zentrales Problem scheint mir da die „stochastische“ Grundlage des ganzen Modells zu sein. Und was ich absolut nicht verstehe ist, warum in der ganzen Diskussion um die Relevanz und Zuverlässigkeit LLM-generierter Inhalte nie die Rede von Knowledge Graphen ist. Bzw., ich hab die Privathypothese, dass ein KG eben ein komplett anderer Ansatz ist, den man nicht eben mal an ein LLM anflanschen kann.

Einer draufgesetzt: ganz tapfer vermute ich, dass Google genau deswegen von OpenAI/ChatGPT auf dem falschen Fuß erwischt wurde, weil sie die rein stochastische Contentgenerierung da nicht als „Endnutzerschnittstelle“ in Erwägung gezogen haben und insbesondere ihr Kernprodukt (Suche/Informationsaufbereitung) massiv von Knowledge Graph-Strukturen geprägt ist. Was mir im Übrigen vollkommen einleuchten würde, weil sich aus KGs eben verifizierbare Aussagen ableiten lassen, Strukturen gezielt angelegt und geändert werden können (und müssen), während LLMs eben wie gehabt stochastisch funktionieren und der Trainingsprozess zumindest verglichen mit einer KG-Struktur eine sehr schwarze Blackbox ist. Aber von vorne.

LLMs/AI, stupide Textjobs und kreativer Einsatz

Ich verfolge die Debatte um LLMs durchaus und ahne, dass hier durchaus kein „Blockchain 2.0“ im Sinne eines „Eine Lösung auf der Suche nach einem Problem“ am Start ist. Usecases galore, das Problem ist allenfalls die Technikfolgenabschätzung. Wer sich an Clickworker/Textbroker-Aufträge der Art „100 mal 500-800 Wörter über Gewinnspiele bitte“ erinnert, wird Potentiale ahnen. Dass wir in absehbarer Zeit Strategien zum Umgang mit LLM-Fluten an der Uni, in Onlineshop-Artikelbeschreibungen, in der Sportberichterstattung, in Social Media, generell im Web oder auf Wikipedia, whatever brauchen: Ja. Sehr entschieden Ja, aber das zeigt nur, dass die Technik per se natürlich hoch anschlussfähig ist. Was uns aber direkt zur folgenden Problemstellung führt, zu

LLMs/AI und Wissensorganisation bzw. -aufbereitung

YOU_DONT_SAY.JPG

YOU_DONT_SAY.JPG

Es besteht meiner Ansicht nach Einigkeit darüber, dass LLM-generierte Texte nicht verlässlich sind. Man mag sich streiten, ob das nicht für alle Texte gilt, aber allein der Aspekt der Zuschreibe- und Überprüfbarkeit sticht hier meiner Ansicht nach. Das macht meiner Ansicht nach auch die Tragik der ganzen Geschichte aus: man hat ein Tool, das insbesondere „fürs Kreative“ taugt und gerade bei den mühsamen Jobs tendenziell versagt. Weiterlesen

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360°-Bilder selber schießen, das wars dann (Fick dich, Google)

Tja, da schreibt man vor nem halben Jahr was zu 360°-Bildern auf Google Maps raushauen und dass da inzwischen etwas über 13 Millionen Views zeigen, dass man wohl was nicht komplett sinnfreies getan hat, da holzt Google die ganze Veranstaltung ab. Die Street View-App wird eingestellt und damit die einzige nutzbare Möglichkeit auf iOS, 360°-Bilder für Maps/Places zu erstellen.

Google und Streetview-Nutzer, because fuck you

Google und Streetview-Nutzer, because fuck you

Google hat einen beeindruckenden Bodycount, was das Einstellen an sich beliebter/guter Apps und Services angeht, insofern sollte es mich nicht wundern, allein, ich verstehs nicht (und es macht mich sauer). Die Street View-App hat für massives Crowdsourcing in Sachen Bilder für Places gesorgt, angesichts der regional (weltweit) sowie zeitlich (Deutschland) eingeschränkten Verfügbarkeit von Vor-Ort-Bildern und -Rundgängen eine hervorragende Sache. Es gibt (Stand 3/2023) *keine* alternative App, die dasselbe auf iOS leistet, Google says no.

To add insult to injury: Was ich im App Store bzw. beim Rumgooglen finde, ist Chinatrash, kann nicht, was es sollte, ist eingestellt oder alles auf einmal. Es gibt keine Apps, die das können, was die Street View App konnte, und bei denen, wo man auf irgend eine Weise 360°-Photospheres bauen kann, passt Google dann das Dateiformat nicht, sprich, man könnte sie hochladen, sie werden dann aber als verzerrt/flaches Bild angezeigt. Auch auf Reddit Ratlosigkeit, bei Niantic wird vereinzelt noch berichtet, dass mit der (eingestellten) App immer noch 360°-fotografiert, aber nicht hochgeladen werden kann (can’t confirm, App unbenutzbar hier). Weiterlesen

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Moscheevereinsgeschichten: Anlässlich eines DITIB-Bauvorhabens in Wuppertal

Folgendes sind teils ältere Geschichten, vielleicht erweitern sie aber die Perspektive. Konkreter Anlass: in Wuppertal soll die DİTİB eine fette neue Moschee an der Gathe bauen, das autonome Zentrum dafür abgerissen werden, und ich halte das für eine sehr schlechte Idee.
Gründe und Hintergründe, wieso ich dazu zu schreiben müssen glaube:
– in den mittleren Nullerjahren bin ich sozialforschungsbedingt durch eine größere Menge der Stuttgarter Moscheen gezogen und hab mit Leuten gesprochen, und
– irgendwann deutlich später schrieb ich fürs Politikforum des gulli:board eine etwas längere Übersicht zu den größeren Dachverbänden, Hintergründen und nicht zuletzt den Einstellungen „ganz normaler“ Leute dort, weil die Debattenkultur zum Thema Islam zu der Zeit ein bisschen flamereduzierter und wissensbasierter werden sollte. Ich kriegte aus einigen muslimischen Ecken Lob und weiteren Input, aber das Board ist tot, der Text ist weg. Ein paar Jahre älter und weiser geworden, scheint mir der Versuch, was ähnliches in die aktuelle Debatte zu schmeißen, nicht verkehrt.

Fangen wir mit den problematischeren Fällen an, der ATIB und der IGMG. Das hilft auch durchaus bei der Einordnung der DİTİB früher und heute.

Die ATIB, früher ADÜTDF, ist einer der kleineren Verbände und steht den Grauen Wölfen bzw. der faschistischen türkischen MHP nahe, die inzwischen auch Koalitionspartnerin von Erdogans AKP ist. Fragt man dort, wird man sich natürlich ein Stück weit distanzieren, mein Eindruck damals wie heute ist, dass das wenig glaubwürdig ist und die Berührungsängste zu bzw. die Schnittmenge mit den üblichen Faschokreisen für sich sprechen. Natürlich wird sich dort niemand zum Wunsch nach der faschistischen Neustrukturierung der Gesellschaft bekennen (wobei, bei einschlägigen Veranstaltungen lag schon auch mal die türkische Fassung von „Mein Kampf“ aus), aber die Haltungen meinetwegen zu den Kurden, zu Aleviten, zum Massenmord an den Armeniern etc. werden für sich sprechen.

Recht lange betrachtete ich die ATIB als „politisch problematisch“ und die IGMG, die „Islamische Gemeinschaft Millî Görüş“ analog „religiös problematisch“ wegen ihrer gelinde gesagt konservativen religiösen Grundhaltung, den Verknüpfungen zur Muslimbrüderschaft und denen zu durchaus auch radikaleren islamistischen Gruppen. Das hat sich dahingehend relativiert, dass die IGMG in Bezug auf die Türkei inwischen durchaus „staatstragender“ geworden ist und in Teilen der AKP sehr nahesteht. Die IGMG ist vergleichsweise groß und natürlich mögen sie in den letzten Jahren Kreide gefressen haben, aber nun. Das in Kürze vorweg.

Nun zur DİTİB. Die aktuelle Diskussion dreht sich vor allem um die DİTİB als die von der türkischen Diyanet, dem „Amt für Religionsangelegenheiten“ gesteuerten Auslandsabteilung. Damit ist sie quasi das Sprachrohr des von Erdogan propagierten reaktionären, türkisch-nationalistischen Islam. Nun ist das faktisch korrekt, aber ohne die Vorgeschichte verpasst man ein paar wichtige Knackpunkte.

Die Diyanet wurde in den 1920ern von Kemal Atatürk himself gegründet, ironischerweise als ein Bollwerk gegen den konservativen Islam. Atatürk fuhr bei der Gründung der türkischen Republik einen Verwestlichungskurs, dessen Radikalität meines Erachtens nach heute kaum noch begriffen wird. In einem traditionell muslimischen Land wurde innerhalb kürzester Zeit westliches Recht, westliche Schrift, westliche Maßeinheiten und Kalender, westliche Kleidervorschriften (!) gegen traditionell vorherschende, muslimische Praxis eingerichtet und durchgesetzt. Die Diyanet wurde geschaffen als Instanz, die den Herrschaftsanspruch des säkularen Staats über die Religion zementierte. Ich sag mal so: was die üblichen AfDeppen mit der „Islamisierung des Abendlandes“ herbeifabulieren, sowas tatsächlich und mit umgekehrten Vorzeichen gemacht hat Atatürk vor hundert Jahren in der Türkei. Weiterlesen

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Mastodon crawlen und indexieren: Google ist dran

Es ist schon ein paar Monate her, da trötete @johnmu schon mal, dass Google auf unterschiedlichen Mastodon-Instanzen unterschiedlich einfach crawlen und indexieren könne. Und ich weiß nicht, wers so verfolgt, aber heute fielen mir ein paar Sachen auf und vielleicht interessiert es jemanden.

Google crawlt nicht nur Mastodon-Instanzen, die Links dort fließen inzwischen in Backlinkprofile ein. Bewusst zum ersten Mal sah ich in der GSC einen Mastodon-Link auf mein Blog. Witzigerweise über einen Retröt, denn die an sich massig vorhandenen Links auf meiner nrw.social-Heimat sind zumindest in der GSC nicht zu sehen.

Mastodon-Backlinks in der Google Search Console, its a thing!

Mastodon-Backlinks in der Google Search Console, its a thing!

Das brachte mich dazu, mal zu gucken, wie da überhaupt die Indexierungslage aussieht. Und OK, ich hab ein bisschen mehr abgesetzt als die hier zu findenden 39 Ergebnisse (dazu nicht mal durchgehend von mir, sondern teils auch einfach meinem Nick geschuldete Treffer). Grobes Drüberscannen sieht mir nach „Fokus auf aktuell“ aus. Und interessanterweise scheinen die Inhalte irgendwie indexiert zu sein… Weiterlesen

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Vom Verbrenner, der auf Reisen ging (Autos kurzschließen is a Thing!)

Das ist Ada. Ich bitte um Respekt.

Das ist Ada. Ich bitte um Respekt.

Es geht um ein Auto, und meine Haltung zu selbigen ist ambivalent. Sagen wir, ich brauch halt eines und hätts lieber anders, aber here we are. Folgend eine Geschichte ohne tiefere Moral, aber vielleicht gefällt sie und außerdem muss ich eine Tradition der „Mir wurde mein Fahrzeug geklaut und hier ists nun wieder“Geschichten fortsetzen.

Mit dem letzten TÜV wurds amtlich: an dem wirds nicht scheitern, dass Ada die 30 Jahre reißt. Ada nach der Ada, und ich neige eigentlich nicht zu romantischen Vermenschlichungen von Technik, aber sie ist eine respektable und liebenswerte alte Dame mit Eigenschaften. Ziel war seit Erwerb die 30 Jahre und optional eine Lichtsekunde Fahrleistung, bei beidem siehts gut aus. Bestärkt hatte mich ein Zwischenfall letzten Sommer, da lernte ich, wie man ein Auto kurzschließt, Anlass war Adas kleiner Ausflug.

Ich werkelte an der GPA, als mein Telefon klingelte, unbekannte Nummer, ich ging ran. „Nicht erschrecken, Polizei Wuppertal. Nichts schlimmes, aber sind Sie der Halter des KFZ Kennzeichen BO-FH Sowieso?“ „Oh, ja, bin ich.“ „Können Sie den vor der Garage wegfahren, der blockiert eine Ausfahrt.“ „Äh, der steht vor dem Mirker Bahnhof und da gibts keine Garagen. Aber Moment, ich gucke…“ (und stiefle ums Eck). „Fahren nur Sie mit dem Wagen?“ „Ja, aber… hm. Sie haben recht, der ist nicht hier. Wo steht der denn?“ „In Barmen. Aber dann haben Sie ihn da nicht hingefahren?“ „Nein, das scheint mir geklaut, da fährt sonst niemand mit.“ „Oh. Dann muss ich die Kripo einschalten, ich melde mich in einer halben Stunde nochmal.“

Leicht besorgt nach Hause gestiefelt, und dort klingelte dann bald wieder das Handy. Ja, das Auto sei aufgebrochen und weggefahren worden, die Spurensicherung sei unterwegs, und ob/wie ich es holen kommen könne, wäre noch unklar. Nochmal ne halbe Stunde warten, und dann der Bescheid; ja, ich könne wieder in ner weiteren halben Stunde aufschlagen, dann seien die Kollegen fertig. Ich mach mich mit der Teuersten auf nach Barmen, die Kiste zu holen.

Dort noch mit der SpuSi geplauscht, was alles im Auto mir gehöre und was ggf. nicht (kein Fremdmaterial zu finden), und wie ich es überhaupt wegbekäme: Fahrertür- und Zündschloss waren aufgebohrt, Verkabelung hing runter. Wenn ich es kurzgeschlossen bekäme, ob ich dann einfach fahren könnte? Ja klar.

Learning by doing, Autozündung kurzschließen. Mein Eindruck in Sachen „Einschlägige Actionmovies“: alles, was wir dort lernen, ist falsch. Wir haben drei Kabel, davon müssen zwei verbunden werden (Zündung) und ein weiteres drangehalten (Anlasser), letzteren muss man dann wieder weghalten, weil man will nicht, dass der Anlasser dauernd mitläuft. Kabel funken, Kiste läuft. ich sag der Rennleitung, wegen mir sei alles OK, sie sagen, wegen ihnen auch, und wir fahren los (bzw. ich und die Teuerste zur Sicherheit hinterher. Weiterlesen

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Es gibt auch noch Microsoft.

Das ist die Antwort, und die Frage dazu war, warum ich eigentlich immer nur Google hassen solle. Ich googelte heute „edge on linux“ und an sich ist das bereits ein Beweis der Nichtexistenz Gottes, denn wenn es einen gäbe, hätte er dafür sorgen müssen, dass mir die Finger dabei verdorren. Sie verdorrten nicht, man kann Edge auf Linux installieren, und ich will gar nicht so in die Details wegen der Hintergründe. Klar, es geht um die Chat-AI, aber vor allem um die entsetzliche Erkenntnis, dass es schlimmeres gibt als die Google-Accountverwaltung, und das schlimmere ist die Microsoft-Accountverwaltung. Ich fühle mich grade ohnehin schon schmutzig und will nicht tiefer in das Elend einsteigen, aber nun, es ist ein Elend, das irgendwie vollkommen neue und bisher unbekannte Dimension der Elendigkeit erschließt.

Babylon wird fallen.

Babylon wird fallen.

Auch nichts über neue Dimensionen des Versagens in Sachen Lokalisierung stattdessen, deutsch, englisch, niederländisch, Yalla, läuft in Redmond. Und nichts darüber, wie abstoßend widernatürlich die Installation eines MS-Browsers auf einer soliden Linuxkiste ist und wie geradezu blasphemisch der Edge-Startscreen auf einem KDE, man könnte ins Detail gehen, doch ich müsste dafür die vier Adjektive nachschlagen, die Lovecraft immer nimmt, und ich mag nicht aufstehen. Eigentlich sollte ich zudem drauf eingehen, dass das Problem von Microsoft nicht mal ausschließlich in gräßlicher Software, brechreizerregender UI und nicht zuletzt einer vollkommen degenerierten Lizenzpolitik besteht, sondern dass sie schlicht und ergreifend über absolut keinen Geschmack verfügen, aber das sagte bereits Steve Jobs irgendwann. Das dann auf einem Blog namens „Tales from the Mac Hell“ schreiben zu müssen, nun, man beginnt, müde zu lächeln.

WAS ERLAUBEN KLEINWEICH!

WAS ERLAUBEN KLEINWEICH!

Ganz eigentlich wollte ich das zum Anlass nehmen, mich über die schamlose Impertinenz Microsofts aufzuregen, jemandem ein „Willkommen“ auf seinem verfickt eigenen Rechner vor den Latz zu knallen und mal ganz sachte und dezent zu erwidern, dass Microsoft DIE VERFICKTE FRESSE HALTEN SOLL, WENN ICH EINEM IHRER VERFICKTEN PROGRAMME ERLAUBE, AUF MEINEM RECHNER PROZESSORZEIT UND RAM ZU BEANSPRUCHEN. Ich erlaub dir das, MS, und ich kick dich wieder von der Platte und dem Desktop, wie mir der Sinn danach steht, was für eine unverschämte Kackbratze muss man sein, wenn man sich in der Position für befugt hält, mich WILLKOMMEN HEISSEN ZU WOLLEN?! FICK DICH UND DAS PFERD, AUF DEM DU REINGERITTEN BIST, ja das wollte ich noch am Rande einfach mal gesagt haben, aber stellt sich raus, tat ich 2006 schon.

Im Grunde ist alles entsetzlich.

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Downloads von Streamingplattformen…

…und die zunehmende „Absicherung“ dagegen sind eine amüsante Ironie der Geschichte, die mir grade in den Sinn kommt, aber definitiv nicht wegen der anstehenden Netflix-Accounteinschränkungen. Jedenfalls, zu rein wissenschaftlichen Zwecken untersuche ich gelegentlich die Downloadschutzmechanismen mancher fragwürdiger Seiten und dachte, warum nicht Leute teilhaben lassen. Früher(tm) konnte man auf den einschlägigen Seiten die Browser-Devtools anmachen, im „Netzwerkanalyse“-Reiter nach dem „media“-Filetyp gucken, Rechtsklick speichern unter.

Mit der Zeit wurds komplexer, viel dynamisches Nachgelade, und tatsächlich gibts ein paar Hoster, da scheints schlicht mit Brettern vernagelt. Nach wie vor ist einiges noch recht weit offen und ich warte immer noch auf den DeCSS-Event der Streaming-Warez, aber bisher bleibt er aus. Jedenfalls, Stellen wir uns eine Streamingsite vor und nennen sie meinetwegen streamkiste. Auf der finden sich ne Latte Streamingangebote.

Wählen du musst, junger Padawan.

Wählen du musst, junger Padawan.

Wer nun den Streamtape-Button klickt und nicht die folgenden drölfzig Popups, Layer, whatever beim Gucken haben will, wird sich das Medienfile direkt auf die Kiste ziehen wollen. Dafür müsste man es aber finden. Dafür kann man die besagten Devtools anmachen (Strg-Shift-I), oder einfach rechtsklick – Untersuchen (wenn die Seite Rechsklicks zulässt). Weiterlesen

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Effizientes Depressionsentsorgen mit SpOn und ORF

Man merkt, dass sich schon lang kein depressiver Fussballer aufgehängt hat, denn auf Spiegel Online entblödet man sich mal wieder mit „Depressive sollen an die frische Luft statt Medis nehmen“-Artikeln, basierend auf einer finnischen Studie, die das belegt haben soll. Long story short: das hat sie nicht, und das Agendasetting gegen das wirksame Behandeln einer schweren Erkrankung ist mal wieder dämlich bis bösartig. Schnell dekonstruiert.

Nein, tut er nicht.

Ob der Waldspaziergang Psychopharmaka ersetzen kann, wird rhetorisch gefragt, und ich mag direkt die Antwort geben: nein, kann er natürlich nicht. Es ist leider viel trivialer: Menschen ohne Depressionen gehen öfter raus. Mehr gibt die Studie nicht her, aber hey, als Anlass, um Kranken in die Fresse zu treten, das geht immer.

„Wer drei- bis viermal pro Woche ins Grüne geht, bei dem verringert sich die Chance, Medikamente gegen psychische Belastungen zu nehmen, um ein Drittel“ behauptet „AKL“, und ich behaupte, Gestalten wie „AKL“ sollten hochkant aus jeder Wissenschaftsredaktion fliegen. Die Studie dazu gibts nämlich im Volltext, und man muss sie nur sehr oberflächlich querlesen, um zu verstehen, dass hier gemessen wurde, wie sich die Waldspazier-Gruppe von der Nicht-Waldspaziergruppe in Sachen Medikamenteeinnahme unterscheiden. Und oh Wunder, die Spaziergänger nehmen weniger. Das wird immer klar rausgestellt. Abschließend wirds sogar genannt als eine der „stärksten Limitierungen“ der Studie:

„…Especially, when exposure variables describe the active use of green spaces, such as visiting green spaces, and the temporal order is not evident, it is possible that the findings reflect the fact that better health enables a person to spend more time outdoors.“

Kurz/deutsch:
Das Ergebnis könne auch bedeuten, dass gesündere Leute mehr rausgehen.
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