Die Welt zittert vor der Pandemie, und Ruppsel macht sich Gedanken über die Rechnerflut zuhause, ich mag meine Prioritäten. Vorabgeschickt: das Folgende ist mitnichten als Schwanzvergleich gedacht, vielmehr gehe ich davon aus, dass sich eine Reihe von Nerds mit ähnlichen Infrastrukturen umgeben haben und sich auf die eine oder andere Art Gedanken wie die folgenden gemacht haben, sich ähnliche Fragen gestellt haben und vielleicht sogar auf clevere Antworten kamen. Gibt es solche, wäre ich froh, sie zu hören, auch ein „Alles normal, geht allen nicht anders“ ist auch gerne genommen.
Zunächst die Leitfrage:
Gibt es Strategien, einen naturgemäß ausufernden Park von Arbeits-, Gelegenheits- und Bastelrechnern plus ne Latte Kleinkram mit IP-Stack einigermaßen zu konsolidieren und up-to date zu halten, ohne direkt in semi- bis professionelle Gefilde des Infrastrukturmanagements vordringen zu müssen?
Dann der Anlass:

Ich ahnte ja nicht, wo das hinführte.
Vor ein paar Wochen überkam uns die Lust auf Minecraft. Naheliegender Gedanke: ich werf irgendwo nen lokalen Minecraft-Server ins Heimnetz, damit wir unabhängig voneinander zocken können, gegebenenfalls noch ein, zwei Leute einladen und nach Möglichkeit nicht extra nochmal nen Rechner separat hochfahren müssen. Hier läuft eh ne kleinere Kiste als Server durch (und macht vor allem ein Terabyte Tor-Relaytraffic im Monat), es stellte sich raus, dass die Hardware nicht mehr angemessen war (32Bit-Maschine). Ich schaute kurz nach Raspi-Setups für Minecraft, es schien mir alles ein wenig schwachbrüstig und absehbar nichtskalierend. Gedanken in Richtung „Hm, dem Torserver einfach ein gebrauchtes 20-Ocken-Mainboard und nen Proz von vor drei statt vor acht Jahren geben“ kamen auf, und dann ärgerte es mich schon ziemlich, dass hier eine Latte Kisten rumstehen und ich wegen einem verdammten Minecraft-Server Hardware shoppen soll, wenn auch gebraucht und billig bis wahrscheinlich auch umsonst zu kriegen. Dann fiel mir ein, dass bei Hetzner ja eine ausgewachsene Kiste steht, die ausschließlich tut, was ich will und deren Rootshell ich regiere. Seitdem wurde das Problem also zur Zufriedenheit gelöst, aber der Gedanke „Hier rennt viel Kram, aber wegen jedem Kleinscheiß brauchts trotzdem nochmal was“ ging mir nach. Und fiel mir beim gelegentlichen Konsolenaufschießen und Kistenupdaten immer wieder ein.
Trockene Zahlen:
Hier stehen
· 4 Desktoprechner (Kubuntu, Lubuntu, 2xWin10)
· 2-3 Laptops (Kubuntu, Lubuntu, gelegentlich der Arbeits-Mac)
· 4 Raspis (bzw. einer davon OrangePi)
· 1 NAS (Synology)
· 1-2 Tablets (das 1stGen-iPad zählt nicht mehr richtig)
· 2 iPhones
· 1-2 ESP8266
…tja, und gottseidank noch ne Kiste bei Hetzner, weil wie soll man sonst Minecraft zocken. Dazu noch das übliche Netzzeug: Unifi AP, ein EdgeRouter X, eine Fritzbox, drei Freifunk-Accesspoints, ein managed switch und drei kleine Switche, weil richtiges Internet aus dem Kabel kommt und ich das überall will. Ich sag mal so: Mit der Zeit beginnt man, feste IPs zuzuweisen.

Es gibt viele davon, aber der hier gehört mir.
Braucht man das alles?
Ja klar.
OK, wofür?
Dass man einen Arbeitsrechner braucht, halte ich für wenig diskussionswürdig. Wir sind zu zweit, also zwei. Laptop dito. Gadgets/Mobile devices sind ebensowenig begründungsbedürftig. Der Tor-Server fing mal klein an als Futro, der im Schrank stand und ein Viertel meiner Bandbreite kriegte, weil hey, Bandbreite.
Dann lötete ich mir irgendwann meinen Geigerzähler und hatte einigen Aufriss, den auch ans Netz angebunden zu kriegen. Symptomatisch, dass er aktuell mal wieder seit ziemlich langer Zeit nicht mehr rennt (sorry an alle, die sich in Sachen Frühwarnung bei großflächiger radioaktiver Verseuchung mit Beta- und Gammastrahlern aktuell auf mich verlassen).

Geigerpi und Geiger Counter.
Der Grund: die verwendete Scriptlösung rennt nicht so stabil, wie sie soll, Updates/Neustarts zerschießen die ganze Geschichte gelegentlich. Das führte teilweise mit dazu, dass ich einen der ersten Rumspiel-Raspis, der hierherfand, irgendwann zum separaten GeigerPi ernannte, damit ich nicht wegen jedem Kleinscheiß am Futro direkt den Tor-Node mit neu starten musste oder nach jedem Update mit Neustart gleich die Geigerscripte mit checken musste. OK, ein Raspi rennt. Weiterlesen →